Flächenumsatz ein Drittel unter Vorjahreswert
Im Jahr 2020 wurden an den acht deutschen Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München rund 2,7 Millionen Quadratmeter Bürofläche umgesetzt. Damit wurde das außergewöhnlich gute Vorjahresergebnis um 34 Prozent verfehlt, so eine Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Den Spitzenplatz im bundesweiten Vergleich belegt auch im schwierigen Jahr 2020 Berlin, wo ein Umsatz von 710.000 Quadratmetern erfasst wurde. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Minus von 30 Prozent. Jedoch liegt das Ergebnis nahezu exakt auf dem Niveau des zehnjährigen Durchschnitts. Auf dem zweiten Platz folgt München mit 568.000 Quadratmetern (minus 26 Prozent) und auf dem dritten Platz Frankfurt mit 385.000 Quadratmetern (minus rund 39 Prozent). In Hamburg wurden 333.000 Quadratmeter (minus 35 Prozent) und in Köln 211.000 Quadratmeter (minus 31 Prozent) erzielt. Düsseldorf musste aufgrund eines überdurchschnittlichen Vorjahresergebnis überproportionale Einbußen hinnehmen (minus 49 Prozent) und erzielte 275.000 Quadratmeter. In gleicher Größenordnung bewegt sich der Rückgang in Essen, wo ein Umsatz von 85.000 Quadratmetern erfasst wurde. Deutlich besser lief es dagegen in Leipzig, wo 139.000 Quadratmeter Flächenumsatz gezählt wurden (minus fünf Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Mietpreisniveaus zeigen sich trotz des schwächeren Flächenumsatzes bislang stabil. Verantwortlich dafür sei die im langjährigen Vergleich immer noch relativ moderate Angebotssituation. Im Zwölf-Monats-Vergleich hat die Spitzenmiete über alle Standorte demzufolge noch einmal leicht um zwei Prozent angezogen. Im Schlussquartal 2020 zeigten sich die Höchstmieten dagegen stabil, mit Ausnahme von Leipzig, wo ein weiterer Anstieg zu beobachten war. Die höchste Spitzenmiete wird weiterhin mit 47,00 Euro pro Quadratmeter in Frankfurt notiert, gefolgt von Berlin mit 40,00 Euro pro Quadratmeter und München mit 39,50 Euro pro Quadratmeter. In Hamburg legte sie im Jahresvergleich um gut drei Prozent zu und hat die Marke von 30 Euro pro Quadratmeter überschritten. In Düsseldorf sind aktuell 28,50 Euro pro Quadratmeter anzusetzen. In Köln liegt die Höchstmiete unverändert bei 26,00 Euro pro Quadratmeter, und auch die B-Standorte Essen (16,40 Euro pro Quadratmeter) und vor allem Leipzig (17,00 Euro pro Quadratmeter) haben in den vergangenen zwei Jahren eine dynamische Entwicklung vollzogen.
Vergleichbar stellt sich die Situation bei den Durchschnittsmieten dar. Im Vorjahresvergleich haben sie über alle Standorte um gut ein Prozent zugelegt und selbst im vierten Quartal 2020 war noch ein geringfügiger Anstieg zu verzeichnen. Zwischen den einzelnen Städten gibt es allerdings kleine Unterschiede. Leichte Schwankungen sowohl nach oben als auch nach unten resultieren in erster Linie aus der sich von Quartal zu Quartal etwas ändernden Zusammensetzung des zur Verfügung stehenden Flächenangebots, sodass mal etwas mehr Neubau- und mal etwas mehr Bestandsflächen angemietet werden. Diese normale Volatilität falle in Zeiten mit niedrigen Flächenumsätzen häufig überproportional aus, da einzelne Großabschlüsse stärker ins Gewicht fielen.
Die weitere Entwicklung der Büromärkte wird auch 2021 noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt werden. „Legt man die Erholungsmuster der Nachfrage im Anschluss an die Finanzkrise als Basisszenario zugrunde, sollte der Flächenumsatz im Gesamtjahr deutlich über dem Ergebnis von 2020 liegen. Aus heutiger Sicht ist im laufenden Jahr von einem Anstieg des Flächenumsatzes um rund 20 bis 25 Prozent auszugehen. Damit dürfte zwar das Vorkrisenniveau noch nicht wieder ganz erreicht, die Erholung aber nachhaltig eingeleitet werden. Umfangreiche Nachholeffekte, die sich in den Flächenumsätzen stark niederschlagen, sind dann voraussichtlich für 2022 zu erwarten“, so Riza Demirci, Geschäftsführer und Head of National Office Advisory bei BNPPRE. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.