GdW: Anreize für bezahlbaren Wohnungsneubau setzen
„Wir können die Wohnungsknappheit in Ballungsräumen nur durch Strategien bekämpfen, die zu mehr Neubau in mittleren und unteren Preissegmenten führen", sagt Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. „Dazu brauchen wir sinnvolle Anreize und keine Regulierungen", so Esser anlässlich der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe „Soziale Wohnraumförderung und weitere Investitionsanreize" des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen.
Der GdW fordert daher, die Mittel der sozialen Wohnraumförderung in Höhe von mindestens 518 Millionen Euro jährlich auch über das Jahr 2018 hinaus bereitzustellen. Außerdem sollten die Länder diese Mittel unbedingt zweckgebunden einsetzen. Darüber hinaus müssten die Abschreibungsbedingungen an den tatsächlichen Werteverzehr angepasst werden. Die linearen Abschreibungssätze sollten auf drei Prozent erhöht werden, um steuerliche Benachteiligung abzubauen. Dies sei ein wesentlicher Punkt, um zu mehr bezahlbarem Wohnraum in Deutschland zu kommen.
Aus Sicht der Wohnungswirtschaft ist die Preisspirale bei der Grunderwerbsteuer ein wesentliches Hemmnis für den bezahlbaren Wohnungsneubau. Fast alle Bundesländer haben die Grunderwerbsteuer in den letzten Jahren erhöht – zuletzt stieg diese Steuer in Nordrhein-Westfalen und dem Saarland auf 6,5 Prozent. Dieser Erhöhungswettlauf treibe die Kosten und müsse ein Ende haben. Gerade mit Blick auf strukturschwache Regionen in den alten und neuen Ländern und die notwendigen Anpassungen an den demografischen Wandel setze sich der GdW ebenso für eine zeitlich befristete Grunderwerbsteuerbefreiung bei der Fusion von Wohnungsunternehmen ein.
Quelle: Pressemitteilung GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rund sechs Millionen Wohnungen, in denen über 13 Millionen Menschen wohnen. (mb1)