„German Private Equity Barometer“ auf Dreijahreshoch
Nach seiner Atempause im dritten Quartal legt der Geschäftsklimaindex des „German Private Equity Barometers“ im vierten Quartal 2014 wieder zu und klettert um 9,6 Zähler auf 57,4 Saldenpunkte. Damit erreicht die Stimmung der deutschen Beteiligungskapitalgeber zum Jahresende ein Dreijahreshoch. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartung werden im Schlussquartal besser beurteilt (plus 5,5 auf 53,6 Saldenpunkte beziehungsweise plus 13,7 auf 61,2 Saldenpunkte).
Getragen werde der Optimismus vor allem von den so gut wie nie eingeschätzten Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung (Fundraising) sowie von einem nach wie vor guten Umfeld für den Ausstieg aus Beteiligungen (Exits).
Das Geschäftsklima verbesserte sich laut Erhebung zuletzt sowohl im Früh- als auch im Spätphasensegment des Beteiligungskapitalmarkts. In der Spätphasenfinanzierung sei die Geschäftserwartung der treibende Faktor für die gestiegene Stimmung, ihre aktuelle Geschäftslage schätzen die Private-Equity-Gesellschaften indes nahezu unverändert ein. Insgesamt sei hier der Jahresausklang mit einem Geschäftsklima von 57,8 Saldenpunkten (plus 14,3 Zähler) erfreulich. Im Frühphasensegment erreicht der Stimmungsindikator Ende 2014 mit 56,8 Saldenpunkten (plus 12,9 Zähler) sogar den zweithöchsten Wert seit Beginn seiner Erhebung im Jahr 2003. Die Geschäftslage und Geschäftserwartungen werden im gleichen Ausmaß optimistischer betrachtet. Rückenwind spüren die Frühphasenfinanzierer dabei auch durch die weiterhin hohe Nachfrage nach Venture Capital.
„Die Stimmung der Beteiligungskapitalgeber stieg, vor allem die Frühphasenfinanzierer zeigen sich zufriedener“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, die das „German Private Equity Barometer“ zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e. V. (BVK) für das Handelsblatt berechnet.
Zeuner zeigt sich für die weitere Verfügbarkeit von Venture Capital zuversichtlich und betont dessen Bedeutung für junge, innovative Technologieunternehmen: „Venture Capital ist überlebenswichtig, da hohe Anfangsverluste oder forciertes Wachstum nur über Eigenkapital aufzufangen sind. Die Versorgung mit Venture Capital ist daher ein zentraler Faktor für den Technologiestandort Deutschland.“
BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs ergänzt: „Der breite Stimmungsaufschwung zum Jahresende über die Segmente hinweg spricht für die Stabilität des Beteiligungsmarktes. Dies unterstreicht auch unsere Marktstatistik, die ein deutliches Investitionsplus gegenüber dem Vorjahr ausweist. Angesichts der optimistischen Erwartungen der Befragungsteilnehmer sind wir zuversichtlich, dass sich diese positive Entwicklung auch 2015 fortsetzen wird.“
Quelle: Pressemitteilung KfW
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist die größte nationale Förderbank der Welt sowie nach Bilanzsumme die drittgrößte Bank Deutschlands. Die Gründung der KfW erfolgte auf der Grundlage des „KfW-Gesetzes“ als eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Rechtsaufsicht hat das Bundesministerium der Finanzen. (mb1)