Gesamtvermögen der Millionäre schrumpft erstmals nach sieben Jahren Wachstum
Laut „World Wealth Report 2019“, der vom Unternehmensberater Capgemini vorgestellt wurde, hat sich im Jahr 2018 das Vermögen der US-Dollar-Millionäre um drei Prozent verringert, nachdem es zuvor sieben Jahre in Folge kontinuierlich gewachsen ist. Dies ist vor allem auf einen Rückgang der Vermögen in der Region Asien-Pazifik (insbesondere in China) zurückzuführen. Weltweit betrug der Verlust zwei Billionen US-Dollar. Trotz des Rückgangs vertrauen die Anleger weiterhin ihrem Vermögensverwalter und die Zufriedenheit mit dessen Dienstleistungen bleibt auf einem hohen Niveau.
Weltweit ging die Anzahl der HNWI (High-Net-Worth-Individuals) um 0,3 Prozent und der Wert ihres Gesamtvermögens um fast drei Prozent zurück. Die Anzahl der Ultra-HNWIs, also Personen mit einem anlagefähigen Vermögen von mehr als 30 Millionen US-Dollar, ging um fast vier Prozent zurück. Ihr Gesamtvermögen sank um rund sechs Prozent. Auch wenn nur rund jeder 100. Millionär zu dieser Gruppe zählt, machten deren Verluste 75 Prozent des Vermögensrückgangs weltweit aus. Die Einbußen der Mittelklasse-Millionäre (HNWIs mit fünf bis 30 Millionen US-Dollar Gesamtvermögen) sind für 20 Prozent des weltweiten Rückgangs verantwortlich. Lediglich die sogenannten „Millionäre von nebenan“ (HNWIs, die zwischen einer und fünf Millionen US-Dollar Vermögen besitzen und mit 90 Prozent den Großteil der Dollar-Millionäre ausmachen) waren 2018 am wenigsten betroffen - ihr Reichtum verringerte sich um 0,4 Prozent. Somit geht ein Großteil des Vermögensrückgangs zu Lasten der Millionäre in den höheren Reichtums-Klassen (Ultra-HNWIs und Mittelklasse-Millionäre).
Die Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen hat sich deutlich verändert: Im ersten Quartal 2019 wurden die Aktien durch Bargeld ersetzt, womit letzteres 28 Prozent des Finanzvermögens ausmachte, während die Aktien mit knapp 26 Prozent (ein Rückgang von fünf Prozentpunkten) auf die zweite Position im Ranking der Anlageklassen rutschten. Der volatile Aktienmarkt führte dazu, dass etwas mehr in alternative Anlagen (strukturierte Produkte, Hedgefonds, Derivate, Fremdwährungen, Rohstoffe und Private Equity) investiert wurde: Mit einem Anstieg um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr waren im ersten Quartal 2019 13 Prozent des HNWI-Vermögens in dieser Anlageklasse gebunden.
Trotz rückläufiger Vermögen stieg das Vertrauen und die Zufriedenheit der Millionäre in ihre Vermögensverwaltungsgesellschaften gegenüber dem Vorjahr um drei Prozentpunkte auf fast 82 Prozent an. Die Ergebnisse des „World Wealth Reports“ belegen, dass Vermögensverwalter den steigenden Erwartungen der HNWIs proaktiv begegnen müssen, da eine nicht zufriedenstellende Erfahrung mit Dienstleistungen 2018 der ausschlaggebendste Grund für einen Wechsel des Vermögensverwaltungsunternehmens war. Dem Bericht zufolge würden Investitionen in fortschrittliche Technologien entscheidend zu einer besseren Kundenzufriedenheit führen. Während sich bei den Asset Managern Führungskräfte und Vermögensverwalter darüber einig sind, dass Künstliche Intelligenz (KI) einen großen Einfluss auf die Branche haben wird, gaben nur fünf Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie KI-Strategien in allen Kernbereichen umgesetzt haben. Damit es zu einem nachhaltigen Wachstum in diesem disruptiven Umfeld kommt, müssten Unternehmen drei Schlüsselstrategien verfolgen: die Erwartungshaltung zwischen Vermögensverwaltern und Kunden überbrücken, die IT-Strategie neu definieren und ein integriertes Ökosystem nutzen.
„Das volatile wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2018 führte dazu, dass die US-Dollar-Millionäre Einbußen ihres Vermögens verzeichnen mussten. Nichtsdestotrotz ist es den Vermögensverwaltern gelungen, das Vertrauen ihrer Kunden zu erhalten“, sagt Klaus-Georg Meyer, Leiter Business & Technology Consulting, Financial Services, bei Capgemini in Deutschland. „Der zukünftige Erfolg wird jedoch von der Flexibilität der Vermögensverwaltungsgesellschaften abhängen. So müssen sie das Kundenerlebnis verbessern und neue Wege finden, um durch stärker personalisierte Angebote einen Mehrwert zu schaffen. Neue Technologien und ein gutes Kundenverständnis sind hier der Schlüssel zum Erfolg.“
Für den Report wurden mehr als 2.500 HNWIs aus den 19 Ländern befragt. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Capgemini
Die Capgemini-Group ist ein weltweit aktiver Unternehmensberater und beschäftigt mehr als 200.000 Mitarbeiter in mehr als 40 Ländern. In Deutschland firmiert Capgemini unter Capgemini Deutschland Holding GmbH mit Sitz in Berlin.