Globale ETF-Mittelzuflüsse legen erneut kräftig zu
Die globalen ETF-Märkte verzeichneten im August 2020 weiterhin hohe Nettomittelzuflüsse von insgesamt 50,0 Milliarden Euro, meldet der Asset Manager Amundi. Das Interesse an Aktien-ETF hat sich erneut erholt, wobei die Zuflüsse in Aktien- und Anleihe-Produkte im August mit 22,7 Milliarden Euro und 22,9 Milliarden Euro in etwa gleichauf lagen. Rohstoffe verzeichneten global Zuflüsse im Volumen von 3,6 Milliarden Euro, dabei ließ das Interesse an Gold-ETF nach.
Renten-ETF flossen im August 3,9 Milliarden Euro zu. Davon entfielen 2,2 Milliarden Euro auf Staatsanleihe-ETF. Anleger sind wieder etwas risikofreudiger, was sich auch an der Nachfrage nach ETF auf Schwellenländer-Staatsanleihen festmachen lässt. So investierten Anleger im August 916 Millionen Euro neue Mittel in ETF auf chinesische Staatsanleihen.
Obwohl Anleger noch nicht größere Summen in Schwellenländer-Unternehmensanleihen investierten, sieht Amundi erste Schritte, Kapital in Staatsanleihen der von der Corona-Pandemie zuerst betroffenen Regionen zurückzuleiten. Im Gegensatz dazu schwinde infolge der Normalisierung der Credit-Spreads und niedrigerer Renditen das Interesse an Unternehmensanleihen aus Industrieländern. Die Zuflüsse in diese Anlageklasse beliefen sich auf 930 Millionen Euro und befinden sich auf annähernd gleichem Niveau wie die Allokationen in chinesische Staatsanleihen.
Der gestiegene Risikoappetit hat Amundi zufolge dazu geführt, dass die Nachfrage nach Aktien-ETF auf 4,1 Milliarden Euro angesprungen ist. Das Anlegerinteresse konzentrierte sich auf die großen globalen Indizes, die ein Plus von rund 2,5 Milliarden Euro verbuchten.
Die wiederkehrende Risikobereitschaft spiegelte sich bis zu einem gewissen Grad auch in den Sektor-Allokationen wider. So sind aus dem defensiven Sektor Gesundheitswesen 127 Millionen Euro ab- und dem zyklischen Sektor Grundstoffe 195 Millionen Euro zugeflossen. Während Real Estate zulegte, mussten Finanzdienstleistungen im Laufe des Monats Verluste hinnehmen.
Fast alle anderen Aktienstrategien profitierten vom „Risk-on“-Trend, mit Ausnahme von Smart Beta mit Rückgaben in Höhe von 626 Millionen Euro. Während das Interesse hierfür insgesamt zurückging, wiesen Anleger Momentum-ETF 143 Millionen Euro an Neugeldern zu, was das gestiegene Interesse an risikoreicheren Strategien unterstreiche.
Nach Monaten eines starken Goldpreisanstiegs zwischen Mitte März und Anfang August um 34 Prozent und außergewöhnlichen Zuflüssen, drehte die Nachfrage nach Gold-ETF in den negativen Bereich.
Der Trend weg von sicheren Häfen und hin zu risikoreicheren Anlagen führte zu Abflüssen von 100 Millionen Euro aus börsengehandelten Goldstrategien. Darin spiegelten sich auch Gewinnmitnahmen von Anlegern wider. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Amundi
Der Asset Manager Amundi entstand im Jahr 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankgruppen Crédit Agricole und Société Générale. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Paris. Amundi verwaltet ein Vermögen von mehr als 1,5 Billionen Euro in sechs Haupt-Investmentzentren.