Halbjahresbilanz: Transaktionen von Einzelhandelsimmobilien trotz Corona weiter solide

Nach Angaben des Immobiliendienstleisters Colliers International wurden in der ersten Jahreshälfte 2020 Einzelhandelsimmobilien mit einem Transaktionsvolumen von 6,5 Milliarden Euro gehandelt. Das ist der zweithöchste Wert in den vergangenen zehn Jahren nach 2015. Der Vorjahreswert wurde um 35 Prozent übertroffen.

Der Marktanteil lag mit 23 Prozent um drei Basispunkte über dem Stand von Ende Juni 2019 und bekräftigte somit erneut den zweiten Platz der Assetklasse Einzelhandel unter den etablierten Nutzungsarten nach dem Bürosegment mit 42 Prozent und vor Logistikimmobilien mit elf Prozent.

Dirk Hoenig-Ohnsorg, Head of Retail Investment bei Colliers International: „Dieses starke Resultat ist vor allem dem Allzeithoch von 4,2 Milliarden Euro Umsatz im ersten Quartal des Jahres geschuldet. Aber auch zwischen April und Juni, in der Hochphase der Corona-bedingten Einschränkungen für den Einzelhandel sowie die als Frequenzbringer relevanten Wirtschaftszweige Gastronomie und Tourismus, kam das Transaktionsgeschehen bei weitem nicht zum Erliegen.“

Wie schon im ersten Quartal und noch ausgeprägter als am gesamten Investmentmarkt zu beobachten, sorgten in der Vor-Corona-Zeit angebahnte strategische Portfoliokäufe für einen Ausgleich zum weitgehend ausgebliebenen Neugeschäft. Zwischen Januar und Juni 2020 wurden rund fünf Milliarden Euro im Rahmen von Paketverkäufen getätigt. Das entspricht einem Marktanteil von 76 Prozent, im Vergleich zu 47 Prozent über alle Nutzungsklassen hinweg.

Die Auswertung nach gehandelten Betriebstypen spiegelt die seit Jahren gestiegene Bedeutung vor allem lebensmittelgeankerter Fachmärkte und Fachmarktzentren wider. So baute diese Kategorie mit einem Anlagevolumen von 3,4 Milliarden Euro zur Jahresmitte ihren Marktanteil binnen der vergangenen drei Monate von 50 auf 53 Prozent aus. Bei den registrierten Deals stieg der Anteil in dem Zeitraum sogar von 52 auf 67 Prozent, wozu vor allem kleinere Supermarktportfolien beitrugen. Hoenig-Ohnsorg: „Nahversorger gelten unter den Investoren seit Beginn der Corona-Krise mehr denn je als Gewinner des disruptiven, von der Digitalisierung getriebenen Strukturwandels. Daher wird der Trend auch weiter prägend bleiben und sich mit wiederkehrendem Neugeschäft, das sich seit Ende des Lockdowns Ende Mai abzeichnet, eher noch verfestigen.“

Auf Platz 2 liegen weiterhin Geschäftshäuser und Einzelhandelsobjekte in 1a-Lagen mit 2,3 Milliarden Euro beziehungsweise 35 Prozent Anteil. Hierzu werden auch die innerstädtischen Warenhäuser gezählt. Einkaufszentren bleiben mit zwölf Prozent Marktanteil und einem im zweiten Quartal kaum gewachsenen Volumen von rund 780 Millionen Euro weit abgeschlagen hinter den anderen Betriebsarten zurück.

Was den Ausblick anbelangt, so geht Colliers von einem strukturellen Umfeld aus, das herausfordernd bleibe. Die konjunkturellen Rahmenbedingungen hellten sich aber spürbar auf. Hoenig-Ohnsorg: „Im Gegensatz zu anderen Assetklassen, die mit fundamental gesunden Rahmenbedingungen am Immobilienmarkt in die Krise gestartet sind, bleiben die Ausgangsbedingungen zumindest für einige Betriebstypen herausfordernd. Ein durch die Corona-Krise beschleunigter Strukturwandel kann aber auch sehr hilfreich sein, überfällige Neuausrichtungen sowohl auf Seiten der Händler wie auch auf Seiten der Immobilieneigentümer anzugehen. Kurzfristig wird der überlebensfähige stationäre Einzelhandel vom geschnürten Konjunkturpaket profitieren, insbesondere von der Mehrwertsteuersenkung. Aktuelle Ergebnisse des GfK-Konsumklimas belegen bereits für Juni eine spürbare Erholung der Konjunktur und Einkommenserwartung der Konsumenten sowie eine erhöhte Anschaffungsneigung, von der auch wieder langlebige Konsumgüter profitieren werden. Ebenfalls wird von steigenden Besucheraufkommen in den Hochfrequenzlagen der Innenstädte und Einkaufs- wie Fachmarktzentren berichtet, die sich wieder dem Vor-Corona-Niveau annähern. Das alles sind hoffnungsfrohe Zeichen für die Branche.“ (DFPA/TH1)

Quelle: Pressemitteilung Colliers International

Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Colliers International Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden.

www.colliers.de

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