Hüfners Wochenkommentar: Negativzinsen auch bei längeren Anleihe-Laufzeiten

„Freunden Sie sich mit dem Gedanken an, dass die Zinsen auch für längere Laufzeiten negativ werden können.“ Dieses Fazit hält Dr. Martin W. Hüfner, Chief Economist bei Assenagon, für Anleger in seinem aktuellen Wochenkommentar bereit. Das sei aber keine Katastrophe. Vielmehr gäbe es für Investoren gute Gründe, auch Bonds mit negativen Kupons zu kaufen, selbst wenn die Laufzeit länger ist.

Derzeit gibt es in Deutschland nur noch für öffentliche Anleihen mit über fünf Jahren Restlaufzeit eine positive Rendite. Es ist aber, so Hüfner, sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch dort negative Zinsen gibt. Auch in der Schweiz, in Japan und in Finnland sind negative Zinsen nicht unbekannt. Frankreich sei nicht mehr weit davon entfernt.

Hüfner nennt vier Gründe, die zu negativen Zinsen bei Wertpapieren führen können: „Der erste ist, dass Bargeldhaltung unbequem und teuer ist. Privatinvestoren können 10.000 Euro oder 50.000 Euro vielleicht noch unter dem Kopfkissen verstauen. Pensionsfonds oder Versicherungen mit vielleicht 100 Millionen Euro oder mehr können das nicht mehr so einfach. Es ist schwer, so viel Bargeld zu besorgen. Wenn alle das wollten, würden die Notenbestände der EZB nicht reichen. Sie müsste neu drucken. Zudem: Wer die Scheine aufbewahren will, braucht besondere Sicherheitsmaßnahmen, die auch wieder Geld kosten.

Der zweite Grund: Bankeinlagen sind in dieser Situation keine Alternative. Denn auch hier drohen negative Zinsen. Zudem gilt die Einlagensicherung nur für Beträge bis 100.000 Euro. Wer mehr Geld anzulegen hat, handelt sich ein zusätzliches Risiko ein für den Fall, dass der Bank etwas passiert. Da ist das Geld beim Finanzminister noch sicherer.

Der dritte Grund: Wenn die Preise sinken, kann der Investor auch bei negativen Zinsen noch einen positiven Realzins bekommen. Die Inflation muss nur niedriger als der Zins sein. Dann steigt der Geldwert und dieser Gewinn ist größer als der Verlust, der durch die negativen  Zinsen eintritt. Wer in einer solchen Welt auf realen Kapitalerhalt abzielt, ist auch mit negativen Zinsen noch gut bedient.

Schließlich: Wer kann ausschließen, dass die Zinsen auch im negativen Bereich noch weiter sinken? Wenn die Zinsen zurückgehen, steigen die Kurse. Der Anleger kann sich über Kursgewinne freuen. Genau das müsste passieren, wenn die EZB jetzt in großem Stil Staatsanleihen kauft und/oder die Preise weiter fallen.“

Hüfner glaubt im Übrigen nicht daran, dass die Preise dauerhaft sinken. Daher würde er sich bei länger laufenden Anleihen auch zurückhalten.

Quelle: Wochenkommentar Dr. Martin W. Hüfner, Assenagon

Die Assenagon Asset Management S.A. ist ein auf die Steuerung von Kapitalmarktrisiken spezialisierter Assetmanager mit Sitz in Luxemburg und Zweigniederlassung in München. Das 2007 gegründete Unternehmen verwaltet mit 60 Mitarbeitern Vermögenswerte von mehr als zehn Milliarden Euro. (TH1)

www.assenagon.com

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