"Im Zeichen des Coronavirus: Die Machtlosigkeit der Zentralbanken"

Mit den wachsenden Infektionszahlen des Coronavirus steigt auch das Rezessionsrisiko in- und außerhalb Deutschlands. Unternehmen haben nicht nur mit der Aussetzung globaler Wertschöpfungsketten zu kämpfen, sondern auch mit einer zunehmenden Unsicherheit auf Konsumentenseite, schreibt Kurt Neuwirth, Geschäftsführer von Neuwirth Finance, in seinem aktuellen Zinskommentar. Inzwischen reagierte die amerikanische Notenbank (Fed) und senkte in einer außerplanmäßigen Sitzung die Zinsspanne um 50 Basispunkte auf 1,00 bis 1,25 Prozentpunkte. Doch ist damit das richtige Gegenmittel gefunden? Der aktuelle Neuwirth Finance Zinskommentars zeigt die Möglichkeiten der Geldpolitik bei der Bewältigung der Coronakrise auf.

„Mit der Geldpolitik und dem Coronavirus ist es in etwa so wie die Rumpflöcher eines sinkenden Schiffes mit den eigenen Händen zu stopfen: Es bringt nicht wirklich viel, aber man tut alles was man kann. Niedrigere Zinsen senken weder die Infektionszahlen noch stellen sie globale Wertschöpfungsketten wieder her. Es investiert kein Unternehmen solange nicht klar ist, wie sich die Ausbreitung des Coronavirus zukünftig entwickeln wird. Die Fed versucht vor allem sicher zu stellen, dass es zu keinem Dominoeffekt kommt, sollten einige Unternehmen in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten geraten. Dabei helfen auch Anleihekaufprogramme, die gefährdete Anleihen aus dem Portfolio von Banken aufkaufen. Insgesamt bleibt jedoch der Effekt gering.

Ob und in welcher Form die Europäische Zentralbank (EZB) nachziehen wird, wissen wir am 12. März. Dann kommt der EZB-Rat zusammen, um über mögliche Maßnahmen zu diskutieren. Die Mittel sind jedoch begrenzt. Vorstellbar ist eine Ausweitung oder Anpassung des derzeitigen Anleihekaufprogrammes. Eine Senkung des Leitzinses oder der Einlagefazilität hätte womöglich keinen Effekt. Trotzdem wird die EZB zeigen wollen, dass sie in der Bewältigung der Coronakrise handlungsfähig ist. Das signalisiert zumindest etwas Sicherheit in unsicheren Zeiten und könnte dazu beitragen eine Abwärtsspirale verhindern.

Die negativen Auswirkungen derartiger Schocks sind nur schwer durch geldpolitische Maßnahmen abzufedern. Was helfen könnte, sind unmittelbare Konjunkturprogramme. So beschloss die Bundesregierung am Sonntag ein umfangreiches Investitionspaket über insgesamt 12,4 Milliarden Euro, das unter anderem den Zugang zu Kurzarbeitergeld erleichtern soll. Ebenso sollen gefährdete Unternehmen durch Liquiditätshilfen finanziell unterstützt werden. Derzeit hängt vieles von der Effektivität der staatlichen Maßnahmen ab, die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen und dessen negative Auswirkungen auf die Wirtschaft gering zu halten. Die Dimension der Coronakrise ist noch nicht absehbar. Laut Berechnungen von S&P Global Ratings könnte das Coronavirus alleine den asiatischen Raum mehr als 210 Milliarden Dollar an Wirtschaftsleistung kosten. Wann der Abwärtstrend an der Börse ein Ende findet, ist noch nicht ersichtlich. Der Dax erlebte bereits einen Kursverlust von mehr als 15 Prozent seit Anfang des Jahres. Unternehmen sollten den Verlauf des Coronavirus permanent beobachten, um gegebenenfalls schnell mit entsprechenden Maßnahmen reagieren zu können. Langfristig könnte das Coronavirus dazu führen, dass die bereits seit Jahren erkennbare Deglobalisierung schneller fortschreitet, Wertschöpfungsketten diversifiziert und/oder ins Inland verlagert werden“, so Neuwirth. (DFPA/JF1)

Quelle: Neuwirth Finance Zinskommentar

Die Neuwirth Finance GmbH wurde 2001 gegründet und ist ein unabhängiges Beratungshaus. Die Kernkompetenz der Gesellschaft mit Sitz in Starnberg liegt im Bereich der flexiblen Immobilienfinanzierung.

www.neuwirth.de

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