ING IM: Zyklische Dividendentitel in Europa bevorzugen
Im Vergleich zu konjunkturunabhängigen Werten haben die Dividendenrenditen bei Zyklikern jetzt ihren höchsten Stand in diesem Jahrzehnt erreicht. Die Erfahrungen in den USA, Großbritannien und auch Japan haben gezeigt, dass zyklische Aktien im Umfeld eines Quantitative Easing (QE) outperformen. Nach ihrem dürftigen Abschneiden in 2014 sind Zykliker aus Europa jetzt besonders attraktiv. Zu dieser Einschätzung kommt Nicolas Simar, Leiter der Equity Value Boutique bei ING Investment Management im aktuellen „InvestmentView“.
Die europäischen Aktienkurse würden das QE-Programm der Europäischen Zentralbank noch nicht in vollem Umfang widerspiegeln. Zudem dürften sich im Zuge der lebhafteren Wachstumsentwicklung weltweit die Gewinnspannen der Unternehmen verbessern. Für die Dividenden sei das günstig.
Die Aktiengewinne in Europa lägen immer noch um 30 Prozent unter ihrem Höchstwert von 2007, während die Gewinne auf US-Aktien ihren letzten Spitzenwert mittlerweile um 20 Prozent überschritten hätten. Diese Lücke werde sich allmählich schließen, sofern die EZB bei ihrer lockeren Geldpolitik bleibt. Zudem werde der fallende Euro die Exporte ankurbeln und zum Umsatzwachstum in Europa beitragen.
Eine weitere Lücke, die sich allmählich schließen sollte, ist das Gefälle zwischen europäischen Aktien (3,3 Prozent) und Bundesanleihen (0,39 Prozent), das in etwa 90 Prozent des Standes von September 2008 entspräche, als diese Differenz am stärksten ausgeprägt war. Nach Ansicht der ING IM gibt es immer noch Gelegenheiten, diese Lücke zu nutzen, bevor sie sich weiter schließt.
Quelle: Marktbericht ING IM
ING Investment Management International ist der Asset Manager der NN Group N.V. Das Unternehmen mit Sitz in Den Haag beschäftigt über 1.100 Mitarbeiter und verwaltet für institutionelle Kunden und Privatanleger ein Vermögen in Höhe von circa 186 Milliarden Euro. (Stand: 31. Dezember 2014) (TH1)