Insurtechs in Deutschland - auf dem Weg zum ersten Einhorn?

Im ersten Quartal 2019 konnten zwei deutsche Insurtechs eine Finanzierungsrunde im dreistelligen Millionenbereich einwerben. Zudem hat jüngst Lemonade, eines der bekanntesten internationalen Insurtechs seine Europa-Expansion mit einem Markteintritt in Deutschland gestartet. Zwar ist die Gründungsdynamik in Summe abgeflacht, doch setzen sich mittlerweile schnell wachsende Scale-ups vom restlichen Start-up-Feld ab. Das Marktpotenzial ist unverändert groß und birgt Chancen für das erste Einhorn, also einem Start-up mit einer Marktbewertung, vor einem Börsengang oder einem Exit, von über einer Milliarde Euro. Das zeigt die aktuelle Ausgabe des „Insurtech-Radar Deutschland 2019“ von Oliver Wyman und Policen Direkt, der die Insurtechs auf dem deutschen Markt analysiert.

Laut „Insurtech-Radar Deutschland 2019“ sind aktuell 134 Insurtechs auf dem deutschen Versicherungsmarkt aktiv. Von den insgesamt 183 Gründungen seit dem Jahr 2000 sind 49 wieder ausgeschieden oder haben sich anderen Geschäftsfeldern zugewandt. Während sich die Zahl der Neugründungen und Marktaustritte seit einiger Zeit die Waage hält, stagniert die Gesamtanzahl der aktiven Start-Ups. „Die erste Welle läuft aus, ein Abflachen des anfänglichen Gründungsbooms ist klar zu erkennen“, beobachtet Nikolai Dördrechter, Insurtech-Experte und Co-Autor der Studie. „Gründe dafür sind Insolvenzen, Verkäufe, sowie Pivotierungen von Start-Ups, die ihren Tätigkeitsschwerpunkt auf Aktivitäten außerhalb der Versicherungsbranche verlegen. Die Branche ist sehr viel reifer geworden“, so Dördrechter weiter.

Die Entwicklung der Insurtechs zeige, dass sich mittlerweile einige Start-ups herauskristallisieren, deren Geschäftsmodelle überdurchschnittlich erfolgreich sind. Aktuell gibt es 20 solcher Scale-ups. Ihr Erfolg liege in der strategischen Kooperation mit etablierten Versicherern, Vertriebsorganisationen und anderen Insurtechs. „Wir erwarten, dass sich die positive Entwicklung bei den meisten Scale-ups fortsetzen wird“, sagt Dietmar Kottmann, Partner und Versicherungsexperte bei Oliver Wyman. Mit fortschreitendem Track-Record werden auch die Bewertungen in den anstehenden Finanzierungsrunden steigen. Die Experten sind zuversichtlich, dass es nach dem Fintech-Einhorn N26 in den nächsten zwei bis drei Jahren auch das erste deutsche Insurtech-Einhorn geben werde. „Neben den erfolgreichen Scale-ups beobachten wir aber auch Fälle, in denen gescheiterte Geschäftsmodelle in der Hoffnung, doch noch einen weiteren Investor zu finden oder die bereits aufgebauten Assets in einer Nische profitabel zu bekommen, weiter betrieben werden. Kurz gesagt: es gibt Insurtechs, die ,dahinvegetieren‘“, so Kottmann. „Nach unserer Markteinschätzung gibt es aktuell mindestens acht solcher ‚Zombies‘ – die also noch existieren, aber nicht wirklich lebendig am Marktgeschehen teilnehmen – die zwar noch Hoffnung aber wenig Chancen auf Erfolg haben.“

Die Verteilung der Insurtechs entlang der Wertschöpfungskette zeigt, dass diese sehr viel ausgewogener geworden ist. „Die Schieflage hin zu einer übergroßen Anzahl an „Vertriebs“-Modellen hat sich weiter abgebaut. Der deutsche Markt rückt näher an eine international übliche Verteilung der Gründungen heran“, sagt Dördrechter. Dies sei ein weiteres Indiz für die zunehmende Reife der Insurtech-Szene. Modelle im Segment „Angebot“ konnten deutlich zulegen; das Segment „Betrieb“ konnte ebenfalls leicht wachsen und hat mittlerweile die größte Anzahl an Insurtechs.

Auch wenn deutsche Insurtechs wenig Ambitionen zeigen, sich auf internationales Parkett zu begeben – Marktstruktur, Wettbewerbsumfeld, Kundenpräferenzen und die Sprache erschweren einen einfachen Roll-Out eines Insurtech-Geschäftsmodells in ein anderes Land - so ist die Internationalisierung in einem Punkt jedoch in vollem Gange: Wachstumstreiber bei den deutschen Insurtechs sind mehr und mehr große Finanzierungsrunden von ausländischen Kapitalgebern. (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Oliver Wyman

Oliver Wyman ist eine Managementberatung mit weltweit 4.700 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 30 Ländern. Oliver Wyman ist eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies.

www.oliverwyman.com/de

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