Investmentmarkt: Neue Rekorde
Im abgelaufenen Jahr wurde für Deutschland ein Transaktionsvolumen mit gewerblichen Immobilien in Höhe von fast 40 Milliarden Euro gemeldet. Dies stellt ein Umsatzplus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar. Für 2015 sieht die Mehrzahl der Marktbeobachter einen weiteren merklichen Anstieg. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Immobilienreports der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
In 2014 legten ausländische Investoren mehr Geld in deutsche Immobilien an als in 2013. Ihr Anteil an den Gesamtumsätzen ist auf fast die Hälfte gestiegen. Im laufenden Jahr könnte zusätzlich der schwächere Euro Impulse geben. Ein Dollar-Investor könne derzeit zwar günstiger im Euroraum investieren. Dafür müsste der Wechselkurs allerdings für längere Zeit auf dem niedrigen Niveau verharren, da eine Immobilientransaktion in der Regel einen Vorlauf von mehreren Monaten habe. Die Helaba-Analysten gehen davon aus, dass die wechselkursbedingten Vorteile zumindest geringer ausfallen, wenn die US-Notenbank zur Mitte des Jahres die Zinswende vollzieht. Somit sollten die Auswirkungen des Wechselkurses auf die Investmentumsätze nicht überschätzt werden. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass einem etwaigen günstigeren Immobilienkauf in der Eurozone bei dauerhaft schwachem Euro entsprechend niedrigere Mieteinnahmen gegenüber stehen würden.
Die Knappheit der von vielen Investoren bevorzugten Core-Objekte habe notgedrungen doch für einen zunehmenden Risikoappetit gesorgt. So zeigt die Bilanz für das vergangene Jahr einen höheren Anteil von Transaktionen im Core-Plus und Value-Add-Segment. Auch Immobilien mit „Schönheitsfehlern“, solche abseits der Toplagen und großen Ballungszentren wie auch Nischensegmente stoßen laut dem Helaba Immobilienreport auf eine größere Nachfrage. Zudem gibt es wieder mehr Portfoliodeals. Dies lasse darauf schließen, dass einzelne Investoren die günstige Situation für einen Ausstieg nutzen können, der in den Vorjahren vor allem bei schwierigeren Immobilien nur schwer zu realisieren war. Die extrem niedrigen Zinsen begünstigen auch einen höheren Fremdkapitaleinsatz und locken zum Beispiel mehr Private-Equity-Investoren an. Die Helaba vermutet aufgrund der Liquidität der Notenbanken, dass die Aufwärtsbewegung noch über das Jahr 2015 hinaus anhalten wird.
Quelle: Immobilienreport Helaba
Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist in den Geschäftsfeldern Sparkassenverbundbank, Förderbank und Geschäftsbank tätig. Zum Helaba-Konzern gehören die Frankfurter Sparkasse, die Direktbank 1822direkt, die LBS Hessen-Thüringen und die Förderbank WIBank. Er beschäftigt rund 6.300 Mitarbeitern und hat eine Bilanzsumme von rund 179 Milliarden Euro. (JF1)