Kommentar: "Die globale Erholung wird zunehmend störungsanfällig"

Beat Thoma, CIO des Vermögensverwalters Fisch Asset Management, hat sich in einem Kommentar zu den aktuellen Marktentwicklungen geäußert. Dort heißt es: „Ein wesentliches Augenmerk unserer Makroanalyse liegt auf der monetären Situation, bei der wir derzeit eine Verschlechterung sehen.“

Die Notenbanken versorgten die Märkte zwar weiterhin mit viel Liquidität. Aber dieses Geld komme vorwiegend bei großen börsennotierten Unternehmen und Schuldnern an. Bei kleinen und mittleren Unternehmen trübten sich die Refinanzierungsmöglichkeiten deutlich ein. Die Banken fürchteten sich vor Zahlungsausfällen und werden laut Kommentar restriktiver bei der Kreditvergabe. Verschiedene Indikatoren (zum Beispiel Senior Loan Officer Survey) zeigten eine ähnlich schwierige Situation wie in der Krise von 2008/09 an. Die Gefahr eines starken Anstiegs der Konkurse nehme deutlich zu und diese Kreditklemme sei für die Notenbanken nur schwierig zu überbrücken.

„Die bereits jetzt steigenden Zahlungsausfälle und Konkurse bei mittelständischen Unternehmen führen mittelfristig zu rückläufigem Konsum, erhöhter Arbeitslosigkeit und damit einer negativen Rückkopplung auf das Wirtschaftswachstum. Es droht hier der permanente Abbau von Arbeitsplätzen. Da der Arbeitsmarkt in den USA dynamischer und flexibler ist, dürfte Europa unter dieser Entwicklung stärker leiden, und zwar gerade die besonders von Covid-19 betroffenen Länder“, sagt Thoma. Fed-Präsident Jerome Powell habe beim jährlichen Wirtschaftssymposium ebenfalls nochmal das Ziel der Vollbeschäftigung in den Vordergrund gerückt. Der Fokus auf den Arbeitsmarkt solle durch ein flexibleres Inflationsziel unterstützt werden, bei dem der Zielwert von zwei Prozent auch für längere Zeit überschritten werden darf, bevor die Fed gegensteuere. Damit dürfte auch das Zinsniveau auf absehbare Zeit sehr niedrig bleiben. Der Häusermarkt in den USA sei dagegen sehr stark und dürfte der Konjunktur bis auf weiteres eine gewisse Stütze geben. In China entwickele sich die Wirtschaft deutlich besser, während Europa schwächele. Insgesamt bleibe die Weltwirtschaft in einem eher gedämpften Aufschwung mit zunehmender Gefahr eines Strömungsabrisses.

„Die Bewertungen an den Aktienmärkten verteuerten sich aufgrund der Kursgewinne der letzten Wochen weiter und stehen vielfach nicht mehr im Einklang mit der fundamentalen konjunkturellen Realität. Auch die Kreditmärkte sind teilweise teuer, aber weniger übertrieben als am Aktienmarkt. Die Bewertungsdiskrepanz an den Finanzmärkten ist sehr stark von der lockeren Geldpolitik und damit monetär getrieben. Die markttechnische Verfassung der Börsen ist derzeit noch gut, beginnt sich allerdings leicht abzuschwächen“, so Thoma. Aufgrund der sich negativ verändernden Einflussfaktoren sei jederzeit ein Trendbruch möglich. Spätestens jetzt sei Vorsicht geboten und Investmententscheidungen sollten das Risikoumfeld entsprechend berücksichtigen. (DFPA/mb1)

Quelle: Marktkommentar Fisch Asset Management

Fisch Asset Management ist ein auf ausgewählte Anlagestrategien spezialisierter Asset Manager und bietet Wandelanleihen, Corporate Bond sowie Multi Asset/Absolute Return Lösungen an. Das Unternehmen verwaltet mit 90 Mitarbeitern Vermögen in Höhe von rund zehn Milliarden Schweizer Franken (neun Milliarden Euro) von institutionellen Anlegern vornehmlich aus Europa.

www.fam.ch

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