Kommentar zu möglichen Auswirkungen des Corona-Ausbruchs auf die Finanzmärkte

Die Weltgesundheitsorganisation hat den Ausbruch des Coronavirus in China zu einem weltweiten Notfall erklärt, und das Virus wirkt sich auf die Finanzmärkte aus. Es sei schwierig, das Ausmaß der wirtschaftlichen Effekte abzuschätzen, da die Krankheit noch nicht überwunden ist. Die erste Phase eines Virusausbruchs trifft die private Nachfrage, so merkt Erick Muller an, Director of Product and Investment Strategy bei dem Asset Manager Muzinich & Co.

Wie schnell dies Wirkung zeigen kann, habe sich am SARS-Ausbruch 2003 beobachten lassen: Während das BIP im ersten Quartal auf Jahresbasis im Quartalsvergleich um zwölf Prozent anstieg, verlangsamte es sich im zweiten Quartal auf 3,7 Prozent. Mullers Ansicht nach war dieser Rückgang größtenteils nachfrageabhängig. Solche Effekte während eines kurzen Zeitraums könnten jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer raschen Erholung führen. Tatsächlich stieg das BIP-Wachstum in China im dritten Quartal 2003 dank einer starken Erholung des privaten Konsums auf 15,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf Jahresbasis.

Wenn jedoch Maßnahmen zur Eindämmung der Erkrankung Arbeitnehmer von der Arbeit abhalten und den Transport von Rohstoffen verhindern, übertragen sich die Effekte laut Muller auf die Lieferseite – so wie es jetzt geschieht. Je länger die Beschränkungen in Kraft sind, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Auswirkungen auf die Lieferseite verlagern. Hierdurch verringere sich die Chance auf eine rasche Erholung.

Die weltweiten Auswirkungen der Folgen für die chinesische Wirtschaft sollten nicht unterschätzt werden. China repräsentiert 18 Prozent des globalen BIP, einen entsprechenden Anteil an den weltweiten Exporten und sei heute stärker mit dem globalen Tourismus verflochten als 2003. Muller geht davon aus, dass die globalen Auswirkungen moderat sind, sofern das Virus schnell eingedämmt wird. Falls die Situation andauert, werde es schwieriger werden, eine Ausbreitung zu vermeiden. Mit Blick auf verschiedene Sektoren glaubt Muller, dass Tourismus, Transportwesen, Offline-Einzelhandel und Offline-Glücksspiel wahrscheinlich beeinträchtigt werden. Dagegen dürften der Gesundheitssektor, Online-Einzelhändler und Online-Glücksspiel dem Druck standhalten. Der Immobiliensektor möge zwar in geringem Umfang betroffen sein, profitiere jedoch von seiner geografischen Diversifizierung und der geringen Exposition im Epizentrum des Virusausbruchs.

Ausgehend von den Entwicklungen in der SARS-Krise 2003 glaubt Muller, dass die Anleger die kurzfristige Volatilität überstehen und das Risiko über sichere Häfen wie US-Treasuries oder Gold absichern wollen. Der Wunsch, Barmittel zu investieren, sobald sich die Bewertungen verbessert haben, könnte jedoch zu einer „Schnäppchen“-Mentalität führen, da die Anleger einen guten Einstiegsmoment suchen, was auch eine Ausweitung der Kreditspreads verhindern könnte. (DFPA/mb1)

Quelle: Kommentar Muzinich & Co

Muzinich & Co. wurde 1988 in New York gegründet. Der Asset Manager für Unternehmensanleihen und -kredite greift auf über 25 Jahre Erfahrung im Management von High-Yield-Anleihen zurück. Neben Absolute-Return-Strategien umfasst das Produktspektrum Long-High Yield-, Cross-Over- und Short-Duration-Strategien mit Ausrichtung auf die USA, Europa und die Emerging Markets in öffentlich-gehandelten Instrumenten.

www.muzinich.com

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