Konzernumbau bei der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank hat eine Änderung des Konzernaufbaus und personelle Veränderungen im Top-Management beschlossen. So will der Konzern laut eigener Angabe die Komplexität im Management verringern und den Kundenbedürfnissen sowie den Anforderungen der Aufsichtsbehörden besser gerecht werden.
Das erweiterte Führungsgremium (Group Executive Committee) wird ebenso aufgelöst wie zehn der derzeit 16 Vorstandsausschüsse. Gehen werden die Vorstände Stefan Krause, bislang für die Transaktionsbank und die Restrukturierungseinheit (NCOU) verantwortlich, Michele Faissola, bisher Leiter Deutsche Asset & Wealth Management, sowie Stephan Leithner. Er trug die Ressortverantwortung für das Europageschäft sowie die Bereiche Personal, Regulierung (GRAD) und den Kampf gegen die Finanzkriminalität.
Die Verantwortung für die Bereiche von Krause und Leithner wird wie folgt aufgeteilt: Sylvie Matherat (derzeit Leiterin Government & Regulatory Affairs bei der Deutschen Bank) übernimmt als Chief Regulatory Officer die neue Vorstandsverantwortung für die Bereiche Regulierung, Compliance und den Kampf gegen die Finanzkriminalität. Die Generalbevollmächtigte Nadine Faruque, die global für Compliance verantwortlich ist, wird an Matherat berichten. Karl von Rohr, bisher Chief Operating Officer für das globale Management der Regionen, wird als Chief Administrative Officer die Vorstandsverantwortung für Corporate Governance und das Personalressort übernehmen. Er wird damit Arbeitsdirektor der Deutsche Bank AG. Außerdem verantwortet von Rohr künftig auch den Rechtsbereich, für den bislang der Co-Vorstandsvorsitzende John Cryan verantwortlich zeichnete. Cryan übernimmt die Vorstandsverantwortung für die Restrukturierungseinheit NCOU.
Die Vorstandsverantwortung für die Deutsche Asset Management übernimmt ab 1. Januar 2016 Quintin Price, der bislang Mitglied des globalen Managementkomitees des Vermögensverwalters Blackrock war und dort den Bereich „Alpha Strategies“ geleitet hat.
Auch der bisherige Chief Operating Officer Henry Ritchotte wird zum Jahresende den Vorstand verlassen und für die Deutsche Bank eine neue Digitalbank aufbauen. Details dazu will Vorstand zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.
Neuer Konzernsprecher und Generalbevollmächtigter mit Berichtslinie zu den beiden Co-Vorstandsvorsitzenden wird Jörg Eigendorf, bislang Leiter des Investigativ-Teams und Mitglied der Chefredaktion der Mediengruppe Welt/N24. Eigendorf übernimmt diese Aufgabe zum 1. April 2016 von Thorsten Strauß, derzeit global verantwortlich für Kommunikation, Corporate Social Responsibility und Public Affairs sowie Mitglied im Management Committee Deutschland. Strauß verantwortet künftig weltweit das Kultur-, Kunst und Sport-Engagement der Bank.
Im Mittelpunkt der Neuorganisation steht zudem die Aufspaltung des Unternehmensbereichs Corporate Banking & Securities (CB&S), der in zwei Bereiche aufgeteilt wird: Mit Wirkung zum 1. Januar 2016 gehen in der neuen Unternehmenskunden- und Investmentbank (Corporate & Investment Banking) die Unternehmensfinanzierung (Corporate Finance) und die Transaktionsbank (Global Transaction Banking) auf. Die Handelsaktivitäten aus CB&S werden im neuen Unternehmensbereich Globale Märkte (Global Markets) zusammengefasst. Die Bezeichnung CB&S wird aufgegeben.
Weitere Veränderungen betreffen die Vermögensverwaltung (Deutsche Asset & Wealth Management). Die Betreuung der wohlhabenden Privatkunden (Private Wealth Management) wird aus einer eigenständigen Einheit heraus in der Privat- und Geschäftskundenbank erfolgen. Die Deutsche Asset Management wird sich ausschließlich auf die institutionellen Kunden und das Fondsgeschäft konzentrieren.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Bank
Die Deutsche Bank AG ist eine international tätige Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Das 1870 gegründete Unternehmen ist das nach Mitarbeiterzahl (über 98.000) und Bilanzsumme (1,7 Billionen Euro) größtes Kreditinstitut Deutschlands. (mb1)