Marktkommentar: Gibt es eine "grüne Blase"?

Die Nachhaltigkeitsaspekte Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (sogenannte ESG-Kriterien) sind zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Asset Managements geworden. Durch die jüngst in Kraft getretene EU-Offenlegungspflicht für die Nachhaltigkeitsrisiken von Investments kommt eine weitere Dynamik hinzu. Allerdings könnte es kurzfristig zu einem Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage kommen, schreibt Guillaume Brisset, Fondsmanager des „Clartan Ethos ESG Europe Small & MidCap“ beim Vermögensverwalter Clartan Associés, in einem aktuellen Marktkommentar.

Auf der einen Seite steht die Finanzindustrie, die regulatorisch dazu angehalten wird, in immer größerem Umfang nach fest definierten Nachhaltigkeitskriterien zu investieren. Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeit dokumentarisch nachweisen und bis Ende 2021 ein entsprechendes Reporting erstellen müssen. Schon heute sei ein gewisses Missverhältnis festzustellen: Aktuell erfüllen weniger als fünf Prozent der Unternehmen die von der Taxonomie geforderten Nachhaltigkeitsbedingungen, aber rund neun Prozent der aktuell in Fonds gehaltenen Assets unterliegt den Nachhaltigkeitsanforderungen. Deshalb stellt sich für Brisset die Frage, ob die Gefahr einer „grünen“ Blase bestehe.

Wichtig sei, sich nicht nur auf den Umweltaspekt zu fokussieren, so Brisset. Nachhaltigkeit müsste gesamtheitlich betrachtet werden. Sich nur auf Unternehmen zu konzentrieren, die bereits in „grünen“ Sektoren aktiv sind, berge tatsächlich die Gefahr einer Blase und sei zudem nicht zielführend. Denn der Best-In-Class Ansatz ermöglicht es auch in Firmen zu investieren, die in überhaupt nicht „grünen“ Branchen tätig sind. Als Beispiel nennt Brisset die extrem CO2 intensive Zementherstellung. Zement werde in zehn, 20 und 30 Jahren noch gebraucht. Auf den ersten Blick gibt es laut Brisset keine „E“-Komponente. Aufgrund der hohen CO2-Last würde diese Branche instinktiv eher komplett ausgeschlossen werden. Aber auch dort finden sich laut Brisset Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche zu den Vorreitern gehören, weil sie es geschafft haben, ihre Entwicklungsprozesse CO2 reduziert umzugestalten und so einen viel niedrigeren CO2-Footprint als Wettbewerber haben.

„Wir befinden uns also erst am Anfang eines immensen Transformationsprozesses, in dessen Verlauf kontinuierlich weitere Unternehmen investierbar werden – und das zu guten Einstiegspreisen. Unternehmen, die in Zukunft weiter existieren wollen, müssen heute in den Bereich E, S und G investieren und Verbesserungsprozesse anstoßen. Und wenn sie das nicht tun, werden sie verschwinden. Wie andere Unternehmen früher auch schon verschwunden sind. Das ist weniger die Gefahr einer Blasenbildung als ein Trend in die richtige Richtung! Das führt auch dazu, dass gewisse Standards, die wir jetzt erreichen wollen, in Zukunft selbstverständlich sind“ schreibt Brisset. (DFPA/JF1)

Quelle: Marktkommentar Clartan

Clartan Associés ist ein unabhängiger Vermögensverwalter mit Hauptsitz in Paris. Clartan Associés ist in Deutschland mit einer Niederlassung in Bonn vertreten. Das verwaltete Vermögen beträgt derzeit circa 1,1 Milliarden Euro (Stand: 30. März 2020).

www.clartan.com

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