Marktkommentar: Zahlungsausfälle bei Unternehmen werden zunehmen

Trotz der sehr expansiven Geld- und Fiskalpolitik ist der Ausblick für viele Unternehmen keineswegs spektakulär, meint Lior Jassur, Director, Fixed Income Research - Europe, beim Asset Manager MFS, in seinen Investmentperspektiven. Zweifellos werde es mehr Zahlungsausfälle geben. Im Euroraum haben sich die Renditen zwischen Nord- und Südeuropa auseinanderentwickelt, ebenso wie die Spreads zwischen High Yield und Investmentgrade-Unternehmensanleihen sowie zwischen High Yield und nachrangigen Finanzanleihen. Eine aktive Einzelwertauswahl könne sich lohnen, so Jassur.

Die internationalen Notenbanken könnten die Geldpolitik sehr viel stärker lockern und die Regierungen könnten noch sehr viel mehr Geld ausgeben, um den Folgen der Coronakrise Paroli zu bieten. Dennoch scheint der Ausblick für viele Unternehmen nach Einschätzung von Jassur immer schlechter zu werden. In Europa und in den USA ist die Arbeitslosigkeit sehr schnell stark gestiegen. In vielen Branchen gibt es erste Hinweise auf einen langfristigen Kapazitätsabbau und entsprechende Stellenstreichungen. Alles in allem hätten größere Unternehmen bessere Chancen, die Krise zu überstehen, als kleinere. Gut vorbereitet sei auch, wer nur wenig verschuldet ist.

Einiges davon ist in den Anleihekursen bereits berücksichtigt. Trotz Lockerung der EZB-Geldpolitik und diverser Staatshilfen für Unternehmen und Haushalte haben sich die Renditen der nord- und südeuropäischen Euroraum-Länder weiter auseinanderentwickelt. Auch die Spreads sind gestiegen - zwischen High Yield und Investmentgrade-Anleihen ebenso wie zwischen High Yield und nachrangigen Finanzanleihen. Dieser Zinsabstand ist besonders interessant, bestätigt er doch zwei wichtige Merkmale der aktuellen Krise: 1. Diesmal sind nicht die Banken das Problem. 2. Hohe Verschuldung und schrumpfende Nachfrage sind eine gefährliche Mischung.

In den nächsten zwölf bis 24 Monaten scheint laut Jassur ein deutlicher Anstieg der Zahlungsausfälle fast unvermeidlich. Dies siehe man am Spread des European iTraxx Crossover Index, eines Index für handelbare Credit Default Swaps (CDS). Er beträgt zurzeit rund 540 Basispunkte, was einer kumulierten Ausfallquote von 36 Prozent in den nächsten fünf Jahren entspricht.

Der Spread des Bloomberg Barclays Pan-European High Yield Index beträgt zurzeit rund 640 Basispunkte. Ein Teil davon mag auf die Liquiditätsprämie entfallen, doch stehen 640 Basispunkte für eine kumulierte Fünfjahres-Ausfallquote von 40 Prozent.

„Der Unterschied zwischen den beiden Indizes bedeutet meiner Ansicht nach, dass viele kleine, schwächere Unternehmen zu scheitern drohen. High-Yield-Investoren achten immer auf Ausfallrisiken, zumal man sie bei hochverzinslichen Anleihen nicht immer vermeiden kann. Mit aktivem Management lassen sie sich aber zumindest verringern“, so Jassur. (DFPA/TH1)

Quelle: Marktkommentar MFS

MFS Investment Management ist ein in Amerika ansässiger globaler Investmentmanager. MFS wurde 1924 gegründet und ist eines der ältesten Vermögensverwaltungsunternehmen der Welt.

www.mfs.com

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