Merck Finck "Blitzlicht": "Der DAX - Museum der deutschen Wirtschaft"

Wenn heute mit der Lufthansa ein Gründungsmitglied des DAX den Index verlassen muss, ist das ein Drama für die Airline. Für den DAX selbst ändert sich dadurch wenig – vielleicht zu wenig, schreibt Marc Decker, Leiter Asset Management bei der Privatbank Merck Finck, im aktuellen Marktkommentar „Blitzlicht“. Denn der Wechsel im Oberhaus des deutschen Aktienmarktes werfe ein Schlaglicht darauf, dass sich der Leitindex noch immer recht altmodisch zusammensetzt. Die Liste der 30 DAX-Titel klinge in Teilen mehr nach einem Industriemuseum als nach dem Innovationszentrum der deutschen Wirtschaft.

In den USA bilden die Technologieriesen der FAANG-Riege (Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google) in den Börsenindizes seit Jahren die Speerspitze der Kursgewinne, so Decker. Auch die Erholungsrallye der vergangenen Wochen war in erster Linie durch die Tech-Werte getrieben. Das verdeutliche den Unterschied der US-Indizes zu den europäischen und deutschen Leitindizes. Decker: „Der DAX ist nach wie vor stark durch die ,Old Economy‘ geprägt. Zwar beendete die große Indexreform der Deutschen Börse 2018 die strikte Trennung zwischen reinen Tech- und Industrieunternehmen. Doch sind mit SAP und Infineon auch heute nur zwei wirklich schwergewichtige Technologiefirmen im DAX zu finden.“

Die Gründe dafür seien vielfältig und hätten auch mit der Struktur der deutschen Wirtschaft zu tun, die stark mittelständisch und exportorientiert geprägt ist. Technologische Innovationen finden laut Decker oftmals in kleineren Einheiten statt, die in Familienbesitz sind oder aber in anderen Börsensegmenten zu finden sind.

„Zweifelsohne haben auch einige der Industriekonzerne alter Schule überzeugende Innovationen vorzuweisen, doch als Ganzes steht vielen von ihnen noch ein tiefgreifender Wandel bevor. Kurzum: Ein Investment in den deutschen Leitindex ist nicht unbedingt ein Investment in die Zukunft der deutschen Wirtschaft“, so Decker

Solche Überlegungen seien vor allem für diejenigen Investoren relevant, die ihr Geld in ETF anlegen und damit den zugrunde liegenden Index nachbilden. Sie sollten sich laut Decker bewusst machen, welche Art von Index sie sich mit ihrem Investment ins Depot holen. Denn ein Index bilde nicht den „breiten Markt“ ab. Er sei immer das Ergebnis der Kriterien seiner Zusammensetzung. Und wenn er zusätzlich auf einen regionalen oder nationalen Markt fokussiert ist, trage er auch der Wirtschaftsstruktur des jeweiligen Marktes Rechnung.

„Wer in Deutschland investieren möchte, aber eher auf Zukunftstechnologien als auf ,Old Economy‘ setzt, der sollte den TecDAX in Erwägung ziehen. Der weist in etwa die gleiche Wertentwicklung wie der US-amerikanische Nasdaq 100 auf – sowohl kurz- als auch langfristig – und hat den DAX weit hinter sich2 4. JUNI 2020 gelassen. Zudem gibt es interessante Einzelunternehmen, die aus den unteren Börsenligen nach oben streben: So wird beispielsweise die Aktie der schon im TecDAX notierten Aixtron SE als vielversprechender Kandidat für den Aufstieg in den MDAX gehandelt. Sollte die Aachener Firma einmal den Sprung in den DAX schaffen, wäre sie wohl Teil eines notwendigen Wandels“, schreibt Decker abschließend. (DFPA/JF1)

Quelle: Merck Finck „Blitzlicht“

Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Die Privatbank ist eine Tochter der Privatbankengruppe Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.

www.merckfinck.de

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