Niederlande muss auf sich erholende Konjunktur hoffen
Die Deka Bank prognostiziert für die niederländische Konjunktur und den Kapitalmarkt in 2014 ein solides Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,6 Prozent und für 2015 von 0,8 Prozent. Währenddessen verzeichnen die Büromärkte sinkende Spitzenmieten. Die Leerstände in den Retailmärkten stiegen zur Jahresmitte an und die Nachfrage nach Logistikflächen blieb verhalten.
Im ersten Halbjahr 2014 vermeldet der Büromarkt einen Flächenumsatz von 390.000 Quadratmetern. Davon entfielen mehr als 50 Prozent auf Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht. In der Hauptstadt ist eine Konzentration auf multifunktionale Core-Lagen zu bemerken, was zulasten der monofunktionalen peripheren Teilmärkte geht. Während die Spitzenmieten in Amsterdam und Rotterdam stabil blieben, ergaben sich in Den Haag und Utrecht leichte Rückgänge. Für Amsterdam werden ab 2016 wieder steigende Spitzenmieten erwartet.
Im Einzelhandel stieg der landesweite Leerstand zur Jahresmitte weiter an. Internationale Retailer konzentrieren sich bei der Neueröffnung von Ladenlokalen auf das Luxussegment und Toplagen. Bis auf Amsterdam und Utrecht ist für die Spitzenmieten ein Abwärtsdruck zu verzeichnen. Für Amsterdam erwartet die Deka Bank bis 2018 im historischen Vergleich eine leicht unterdurchschnittliche Steigerungsrate von jährlich knapp vier Prozent.
Die Nachfrage nach Logistikflächen blieb im ersten Halbjahr 2014 verhalten. Gefragt waren vor allem moderne Objekte. Aufgrund des knappen Angebots solcher Flächen, wurden maßgeschneiderte Neubauprojekte (built-to-suit) gestartet. Die Spitzenmieten stagnierten in den zurückliegenden eineinhalb Jahren. Angesichts der zunehmenden Exporte infolge der erwarteten Konjunkturerholung sowie der dynamischen Entwicklung des Online-Handels sei ab nächstem Jahr wieder mit leicht steigenden Spitzenmieten in den Topmärkten zu rechnen.
Im ersten Halbjahr 2014 wurden landesweit knapp vier Milliarden Euro in den gewerblichen Immobilienmarkt investiert. Dies entspricht 72 Prozent des Gesamtjahresergebnis 2013. Der größte Anteil mit knapp 30 Prozent entfiel auf Büroimmobilien gefolgt von Einzelhandels- und Logistikliegenschaften. Offene Immobilienfonds aber auch Private-Equity-Unternehmen aus den USA spielten hierbei eine wichtige Rolle. Die vergleichsweise hohe Spitzenrendite von Büroimmobilien in Amsterdam verzeichnete wegen der regen Nachfrage erstmals wieder stärkere Rückgänge. Amsterdam bietet im europaweiten Kontext bis 2018 überdurchschnittliche Ertragsperspektiven von rund sechs Prozent jährlich. Aufgrund Kapitalwertsteigerungen durch sinkende Anfangsrenditen sollte sich das laufende Jahr als besonders ertragsstark erweisen.
Quelle: Newsletter Deka Bank
Die Deka Bank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen. Gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe. Sie verwaltet ein Vermögen von rund 170 Milliarden Euro und betreut rund vier Millionen Depots. (JZ1)
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