Postbank: Sparer erwarten niedrige Zinsen
Nur jeder Fünfte rechnet mit steigenden Zinsen im nächsten halben Jahr. Trotzdem legen drei Viertel aller Bundesbürger Geld auf die hohe Kante – der anhaltenden Niedrigzinsphase zum Trotz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Emnid-Umfrage im Auftrag des Finanzdienstleisters Postbank.
Angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage sparen rund zwölf Prozent der Bundesbürger sogar mehr als noch vor einem halben Jahr. Und deutlich weniger Befragte als noch 2014 haben das Sparen aufgegeben. Werde das Sparaufkommen vom ersten Halbjahr 2014 mit dem Vergleichszeitraum 2015 verglichen, so ist es um 4,5 Prozent gestiegen.
Mehr Geld in der Tasche animiere die Deutschen nicht nur zum Sparen, sondern auch zum Konsum. Jeder Fünfte (22 Prozent) gibt mehr Geld aus als noch vor einem halben Jahr - und rund 87 Prozent derjenigen, die ihre Ausgaben erhöht haben, sparen zusätzlich. Trotzdem rechnet nur jeder Fünfte (20 Prozent) damit, dass die Anlagezinsen im nächsten Jahr wieder steigen werden. Fast die Hälfte (44 Prozent) geht davon aus, dass sie auf dem aktuellen Niveau bleiben, 25 Prozent sind der Meinung, dass sie noch weiter sinken.
„Ich gehe für dieses und für das kommende Jahr fest davon aus, dass die Leitzinsen auf dem aktuellen Niveau bleiben werden. Daher zeichnet sich auch bei den Anlagezinsen keine entscheidende Trendwende ab“, sagt Heinrich Bayer, Volkswirt bei der Postbank. Laut Bayer bleiben die Zinsen für kurzfristig verfügbare Anlagen auf dem aktuellen Niveau, allenfalls bei sehr langfristigen Anlagen könnten die Zinsen moderat steigen. „Die grundlegende Situation wird sich damit kaum verändern. Wer eine spürbar höhere Verzinsung erzielen möchte, wird die Bereitschaft mitbringen müssen, Risiken bei der Kapitalanlage einzugehen.“
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Postbank-Gruppe ist nach eigenen Angaben mit rund 14 Millionen Kunden, 19.000 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von über 200 Milliarden Euro einer der großen Finanzdienstleister Deutschlands. Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit ist das Privatkundengeschäft, weitere Geschäftsfelder sind die Bereiche Geschäfts- und Firmenkunden sowie der Zahlungsverkehr. (mb1)