Produktmangel auf dem deutschen Hotelmarkt-Investmentmarkt
Zum Ende des dritten Quartals 2019 lag das Hotel-Transaktionsvolumen in Deutschland bei insgesamt 2,46 Milliarden Euro und damit knapp 16 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum, so eine Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Während bei den Portfoliodeals mit etwa 830 Millionen Euro das beste Ergebnis seit 2016 eingefahren wurde, wurde bei Einzeldeals ein Transaktionsvolumen von 1,65 Milliarden Euro registriert, - minus knapp 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Der Hauptgrund hierfür ist, dass im dritten Quartal kein einziger Deal über 25 Millionen Euro abgeschlossen wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es grundsätzlich an Nachfrage gemangelt hätte, der Engpass ist vielmehr auf der Angebotsseite zu verorten. Dafür spricht auch die Tatsache, dass in den ersten drei Quartalen fast die Hälfte des Einzeldealvolumens auf Projektentwicklungen entfiel, während es im Vorjahreszeitraum weniger als ein Drittel war“, erläutert Alexander Trobitz, Head of Hotel Services bei BNPPRE.
Ein besonders drastischer Einbruch war in München zu beobachten, wo das Transaktionsvolumen nach 517 Millionen Euro im Vorjahr nur noch 107 Millionen Euro betrug (minus 79 Prozent). In Frankfurt ging der Investmentumsatz um 58 Prozent zurück und liegt zum Ende des dritten Quartals bei 188 Millionen Euro. Köln (plus 28 Prozent) und Stuttgart (plus 35 Prozent) konnten hingegen Zuwächse verzeichnen. Insgesamt summieren sich die Hotel-Investments in den A-Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) auf 1,33 Milliarden Euro, was einem Rückgang um knapp 38 Prozent entspricht. In den B– und C– Städten hat das Anlagevolumen dagegen nicht nur prozentual, sondern auch absolut zugelegt. Nach 549 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum erreichten die Hotelstandorte jenseits der A-Städte in den ersten drei Quartalen 2019 ein Gesamtvolumen von 1,14 Milliarden Euro. Damit wurden 46 Prozent des Investmentumsatzes an den kleineren und mittleren Hotelstandorten erzielt, was zum einen auf das mangelnde Angebot in den A-Städten zurückzuführen sei, zum anderen aber auch als eine Aufwertung der kleineren Hotelmärkte aus Investorensicht verstanden werden könnte.
„Der sich verschärfende Produktmangel an den großen, etablierten Hotelstandorten bleibt nicht ohne Folgen für das Investmentergebnis, welches das hohe Niveau der Vorjahre nicht ganz halten kann. Gleichzeitig wird seitens der Investoren honoriert, dass sich die lokalen Hotelmärkte vieler B– und C-Städte deutlich professionalisiert und dank konstant steigender Übernachtungszahlen zu lohnenswerten Investmentstandorten entwickelt haben. Mit Blick auf die rege Bautätigkeit ist auch auf der Angebotsseite zukünftig mit etwas Entspannung zu rechnen, sodass ein Jahresumsatz im Bereich von 3,5 Milliarden Euro nicht unrealistisch erscheint“, so Trobitz. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.