Risikoarme Großstädte oder ertragreiche Provinz: Renditen von Gewerbeimmobilien im Vergleich
In Magdeburg, Erfurt und Dresden erzielen Investoren derzeit die höchsten Mietrenditen - bei erhöhtem Risiko. Die niedrigsten Renditen, aber auch mehr Sicherheit bietet München, gefolgt von Stuttgart und Hamburg. Dies ist das Ergebnis des PwC Real Estate Investor Survey Germany. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat die Studie erstmals für den deutschen Markt und auf Anregung zahlreicher Marktteilnehmer erstellt, die die mangelnde Transparenz auf dem deutschen Immobilienmarkt beklagen.
Die Umfrage unter 250 Investoren soll die aktuelle Stimmung auf dem deutschen Markt für Büro- und Einzelhandelsimmobilien zeigen. Untersucht wurden drei Kategorien: Die sieben größten Städte sowie die 13 größten Regionalstädte (200.000 bis 600.000 Einwohner) Deutschlands und sieben auf Bundesländern basierende Regionen.
Alle sieben Topstädte weisen im Vergleich zu den anderen Kategorien die niedrigsten Renditen aus; dafür sind das Verlustrisiko für Investoren am geringsten und Transaktionsvolumen am höchsten. Obwohl Deutschland als vergleichsweise homogener Markt gilt, deckt der Vergleich große Unterschiede zwischen den einzelnen Teilmärkten auf. So zeigen sich in Münchens Toplagen All-Risk-Yields, bei denen Kaufpreise, Mieten sowie die individuellen Erwartungen der Investoren berücksichtigt werden, für Büroobjekte von nur noch 4,18 Prozent und markieren damit einen deutschlandweiten Tiefstwert. Es folgen Stuttgart (4,49 Prozent) und Hamburg (4,55 Prozent). In Magdeburg hingegen erzielen Investoren in bester Lage 7,50 Prozent Rendite; in Erfurt sind es 6,75 Prozent, in Dresden 6,45 Prozent.
Im Gegensatz zu den Metropolen weisen die Regionalstädte sowie die Peripherie geringere Transaktionsvolumina und höhere Risiken auf, jedoch auch die höchsten Renditen. Die Spannbreite für Top-Objekte über beide Nutzungsarten reicht von 5,18 Prozent für Einzelhandel in Hannover bis 7,50 Prozent für Büro in Magdeburg.
Mit Blick auf die Regionen zeigen sich laut Studie hohe Renditen in Sachsen, Thüringen, Nordhessen sowie in Nordrhein-Westphalen. Die niedrigsten Renditen finden sich über beide Nutzungsarten hinweg in Bayern, wobei die Renditeabstände zwischen den einzelnen Regionen nicht groß sind.
Quelle: Pressemitteilung PwC
Die Pricewaterhouse Coopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Mehr als 195.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln im firmeneigenen internationalen Netzwerk neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland erzielt PwC an 29 Standorten mit 9.400 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro. (JF1)