Studentenwohnheime: Deutschland ist Top-Destination für ausländische Investitionen
Analysen der Immobilienberatungsgesellschaft Knight Frank zufolge ist Deutschland mit 2,0 Milliarden US-Dollar der beste Standort in Kontinentaleuropa für Investitionen in zweckorientiert gebaute Studentenwohnheime in den vergangenen drei Jahren. Nach Deutschland folgen die Niederlande (1,4 Milliarden US-Dollar), Frankreich (1,0 Milliarden US-Dollar), Österreich (0,7 Milliarden US-Dollar) und Spanien (0,3 Milliarden US-Dollar).
Ausländische Investitionen in europäische Studentenwohnheime beliefen sich seit 2016 auf insgesamt 2,3 Milliarden US-Dollar. Dies stellt einen Anstieg gegenüber den vergangenen Anlagevolumina dar, auch wenn in den USA und in Großbritannien die historischen Werte von 8,4 Milliarden beziehungsweise 6,3 Milliarden US-Dollar bisher noch nicht erreicht wurden. Angesichts der robusten Renditen in den europäischen Märkten sowie der Vielzahl von Anlegern, die derzeit Kapital einsetzen möchten, geht Knight Frank davon aus, dass sich dieser Trend mit zunehmender Reifung des Sektors fortsetzen wird.
In den vergangenen zehn Jahren hat der europäische Markt für Studentenwohnungen ein signifikantes Wachstum verzeichnet. Die im vergangenen Jahr in Kontinentaleuropa abgeschlossenen Transaktionen erreichten ein Volumen von 1,9 Milliarden US-Dollar und erzielten damit insbesondere gegenüber dem Niveau von vor drei Jahren einen Zuwachs. Laut Datenanbieter Bonard, der sich unter anderem auf die Themen Bildung und Studentenwohnungen spezialisiert hat, gibt es derzeit in der Region rund 15 Millionen Vollzeitstudierende, die sich auf 3.300 Einrichtungen verteilen. Gemäß den von Eurostat herausgegebenen Daten ist die Zahl der Vollzeitstudierenden in den letzten drei Jahren um 7,7 Prozent gestiegen.
Die Studierendenzahlen in Berlin, Madrid und Paris wiesen in den drei Jahren bis 2018 etwa eine durchschnittliche jährliche Zunahme von 2,5 Prozent auf. In diesem Zeitraum konnte das Angebot neuer Bettenplätze in zweckorientiert gebauten Studentenwohnheimen mit der erhöhten Nachfrage jedoch nicht standhalten. Allein um die 20-prozentige Versorgungsquote aufrechtzuerhalten, müssten diese drei Städte bis zum Jahr 2021 eine Lücke von mehr als 100.000 Betten schließen. „Urbanisierungstrends und internationale Mobilität sind nur zwei Faktoren, die die Lebensweise junger Menschen verändern. Dies hat Auswirkungen auf die studentischen Wohnungsmärkte, insbesondere in Europa. Hinzu kommen noch eine Reihe makroökonomischer Faktoren, die in den nächsten Jahren ein für den Sektor förderliches Umfeld schaffen werden“, kommentierte Stuart Osborn, Head of European Student Housing bei Knight Frank.
Frank E. Reich, Leiter New Business Consulting beim Knight Frank Partner Ziegert, erläuterte: „Aus Sicht von Ziegert sind zweckorientiert gebaute Studentenwohnheime eine attraktive und zeitgemäße Anlageform mit überdurchschnittlichen Renditeerwartungen. Das Besondere ist, dass diese Produkte nicht nur für institutionelle Anleger, sondern auch für Kleinanleger mit einem Budget bis 250.000 Euro eine interessante Option darstellen.“
Quelle: Marktreport Knight Frank
Knight Frank ist eine internationale, unabhängige Immobilienberatungsgesellschaft mit Hauptsitz in London. (mb1)