Studie: Anleger in Deutschland und Österreich haben aus der Vergangenheit gelernt
Im vierten Quartal 2018 brachen die Kurse an den Finanzmärkten ein. Auf die erhöhte Volatilität haben sowohl 79 Prozent der Anleger weltweit als auch der Investoren in Deutschland und Österreich umgehend reagiert und das Risikoprofil ihrer Investments angepasst. In Deutschland nutzten 40 Prozent der Investoren die Marktschwäche aus und schichteten Gelder in risikoreichere Anlagen um. In Österreich war es jeder Zweite (50 Prozent; weltweit: 35 Prozent). Dies zeigt die „Schroders Global Investor Study 2019“, für die im Auftrag des Vermögensverwalters Schroders mehr als 25.000 Teilnehmer in 32 Ländern befragt wurden.
Der Studie zufolge halten deutsche Investoren ihre Kapitalanlagen im Durchschnitt 3,1 Jahre. Sie liegen damit zwar über dem weltweiten Mittelwert (2,6 Jahre), jedoch um fast zwei Jahre unter dem allgemeinhin empfohlenen Anlagezeitraum von mindestens fünf Jahren. Ein Drittel (33 Prozent) der deutschen Investoren sagte sogar, dass sie ihre Anlagen weniger als ein Jahr halten. Österreicher sind etwas kurzfristiger ausgerichtet und verkaufen ihre Anlagen nach durchschnittlich 2,8 Jahren. Weniger als ein Jahr sind 38 Prozent der österreichischen Anleger investiert.
Als möglichen Grund für den kurzfristigen Ansatz identifiziert die Schroders-Studie die weiterhin sehr optimistischen Zielen der Anleger. Weltweit erwarten die Anleger in den nächsten fünf Jahren im Durchschnitt eine Gesamtrendite (Erträge plus Kapitalzuwachs) von 10,7 Prozent pro Jahr. Vor einem Jahr betrug dieser Wert noch 9,9 Prozent. Jeder sechste erwartet sogar eine Jahresrendite von mindestens 20 Prozent. Dies stehe im Gegensatz zur Wertentwicklung der großen Aktienindizes wie dem S&P 500 und dem DAX. Diese verbuchten 2018 unter dem Strich allesamt Wertrückgänge. Die durchschnittliche Jahresrendite lag beim S&P 500 seit seiner Einführung im Jahr 1957 bei unter acht Prozent.
Deutsche Investoren erwarteten hingegen ein Durchschnittsrendite in den kommenden fünf Jahren von 6,8 Prozent. Dennoch gaben 46 Prozent an, die Investmentziele in den vergangenen Jahren verfehlt zu haben. Eine etwas höhere Rendite von durchschnittlich acht Prozent für die kommenden fünf Jahre erwarten österreichische Anleger. Andersherum sagten dort jedoch nur 44 Prozent, die Anlageziele in den vergangenen fünf Jahren nicht erreicht zu haben.
Charles Prideaux, Global Head of Product and Solutions bei Schroders: „Das Auf und Ab an den Märkten wird Anleger immer in Spannung halten. Worauf es ankommt, ist aber eine Fokussierung auf lange Zeiträume. Wenn Anleger ihre Investments vor allem bei schwierigen Marktbedingungen zurückfahren und verändern, wirkt sich dies oftmals nachteilig auf ihre Portfolios aus und führt letztlich zu enttäuschenden Renditen. Stattdessen gilt es, auch in unsicheren Phasen standhaft zu bleiben. Unser Ziel bei Schroders ist es deshalb, Anlagelösungen bereitzustellen, die den Erfordernissen der Anleger im Laufe der Zeit gerecht werden und zu ihrer Risikobereitschaft passen.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Schroders
Schroders plc ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit 5.000 Mitarbeiter und betreut ein Vermögen von 469,5 Milliarden Euro für private und institutionelle Anleger. (Stand: 31. Dezember 2018)