Studie: Europäische Hotelimmobilien im Fokus der Asiaten
Das Interesse an europäischen Hotelimmobilien ist in den vergangenen Jahren sowohl auf Seite der Investoren als auch der Hotelbetreiber deutlich gestiegen. Die europäischen Hotelmärkte erreichten im vergangenen Jahr einen neuen Transaktionsrekord. Vor allem aus Asien stieg die Nachfrage sowohl nach Hotelübernachtungen als auch Hotelimmobilien. Im Gegensatz zum Büroimmobilienmarkt ist das Wachstum nicht nur durch das starke Interesse der Investoren getrieben, sondern auch durch eine Nachfrage nach den Objekten auf der Nutzerseite unterlegt. Das ergibt die aktuelle Studie „Europäische Hotelimmobilien - asiatisches Geld flutet die Märkte“ des Analysehauses Scope Ratings.
Hotelimmobilien haben sich laut Scope in den vergangenen Jahren weg vom Nischeninvestment hin zu einer etablierten Assetklasse entwickelt. Die Konzentration unter den Hotelbetreibern und die Anpassung ihres Angebots an das veränderte Nachfrageverhalten der Gäste spiegeln sich in den Hotelimmobilienmärkten wider. Dies habe sowohl Auswirkungen auf die Investitionsmöglichkeiten als auch auf die Renditen von Hotelimmobilien, bringe jedoch neue Herausforderungen durch die Verlagerung von Betreiberrisiken auf Investoren mit sich. Scope Ratings hat 2015 ein Hotelimmobilienvolumen von circa vier Milliarden Euro bewertet – Tendenz steigend.
Diese Nachfrage werde neben der Expansion vor allem asiatischer Hotelketten nach Europa auch durch das wachsende Segment der Budget-Hotels gespeist. Resultierend daraus treffe ein steigendes Interesse an Investitionen in Hotelimmobilien auf einen gestiegenen Bedarf der Betreiber nach Objekten - eine Entwicklung die grundsätzlich positiv für Investitionen in Hotelimmobilien ist, so die Studie.
Jedoch nehme die Marktmacht der Betreiber aufgrund von Konsolidierung in der Hotelbranche und Orientierung an größeren Losgrößen ständig zu. Dies erlaube es Betreibern, die Rendite von reinen Pachtverträgen zu Lasten der Investoren zu reduzieren, oder wirtschaftliche Risiken des Hotelbetriebs zunehmend auf Immobilieninvestoren zu übertragen - mit einer erkennbaren Verschiebung des Risiko-Rendite Profils der jeweiligen Vertragsgestaltung.
Für Investoren bedeutet dies Scope zufolge zweierlei: Zum einen müssten sie bei vorliegenden Renditeanforderungen ihre Risikobereitschaft hin zu Betreiberrisiken und peripheren Standorten erweitern, zum anderen müssten sie ihre Expertise in der Auswahl und dem Management von Hotelimmobilen noch stärker fokussieren. Dies gelte sowohl für die vertraglichen Strukturierung, als auch für die wirtschaftlichen Einschätzung des jeweiligen Geschäftsbetriebes über die Haltedauer.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die 2002 gegründete Scope-Unternehmensgruppe ist eine bankenunabhängige Ratingagentur mit Sitz in Berlin. Sie ist auf das Rating von Unternehmen, Anleihen, Fonds und Zertifikaten spezialisiert. (JF1)