Studie: Institutionelle Anleger greifen bei Unsicherheit zu außerbörslichen Anlagen

Die Zuversicht der institutionellen Anleger auf eine Erholung des aktuellen Marktumfelds schwindet – und eine geringere globalkonjunkturelle Dynamik könnte sich auf Kapitalanlagen auswirken. Um dennoch langfristige Renditen zu generieren, Risiken zu steuern und Portfolios zu diversifizieren, greifen viele institutionelle Investoren jetzt zu nicht börsengehandelten Vermögenswerten (Private Assets). Das ist ein Ergebnis der „Schroders Institutional Investor Study 2020“, für die der Vermögensverwalter Schroders weltweit 650 institutionelle Anleger mit einem kumulierten verwalteten Vermögen von 25,9 Billionen US-Dollar befragt hat.

Die Mehrheit der befragten Anleger (79 Prozent) erwartet die stärksten Auswirkungen auf ihre Portfolios innerhalb der nächsten zwölf Monate aus einer Verlangsamung der Weltwirtschaft. Dieser Wert hat gegenüber dem Vorjahr (49 Prozent) zugenommen, unter anderem aufgrund der Sorgen wegen der Covid-19-Pandemie.

Laut Studie ist der Anteil der Anleger, der zuversichtlich ist, seine erwarteten Renditen erreichen zu können, von 52 Prozent im vergangenen Jahr auf 33 Prozent in diesem Jahr. Allerdings rechnen die meisten Umfrageteilnehmer (67 Prozent) dennoch mit überraschend hohen Renditen zwischen fünf und neun Prozent – im Vergleich zu 57 Prozent der Befragten im Jahr 2019. Eine Rendite von mehr als zehn Prozent erwarten dagegen lediglich fünf Prozent – ein Wert, der gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte gesunken ist. Anleger in den USA sind dabei im Vergleich zu ihren Kollegen in Europa weiterhin besonders optimistisch.

Die befragten Anleger sagten auch, dass sie den Anteil nicht börsengehandelter Vermögenswerte in ihren Portfolios in den nächsten zwölf Monaten vergrößern möchten. Während solche Vermögenswerte im Vorjahr 12,8 Prozent der Portfolios ausmachten, beabsichtigen die Teilnehmer, diesen Anteil auf durchschnittlich 14,1 Prozent zu erhöhen. 46 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass eine solche Aufstockung hilft, Risiken zu steuern.

Die drei wichtigsten nicht börsengehandelten Anlageklassen waren laut den Befragten Private Equity, Kapitalbeteiligungen an Infrastruktureinrichtungen und nicht börsengehandelte Schuldinstrumente. Die Anleger gaben an, den Portfolio-Anteil dieser Assetklassen in den nächsten drei Jahren erhöhen zu wollen. Das spiegelt sich auch in den Renditeerwartungen der Anleger an die außerbörslichen Anlageklassen wider: So rechnen 15 Prozent der Investoren bei Private Equity mit einer Rendite von zehn bis 15 Prozent und sechs Prozent der Befragten gehen sogar davon aus, dass Private Equity mehr als 15 Prozent an Erträgen generiert.

Im Allgemeinen bewog Covid-19 einen großen Teil der Anleger – 71 Prozent – dazu, nach unterbewerteten Vermögenswerten zu suchen. 26 Prozent sagten, dass sie ihre Portfolios unter Einbeziehung alternativer Investments und außerbörslicher Märkte weiter diversifizieren würden, um Risiken aus börsengehandelten Vermögenswerten zu verringern.

In der Wahrnehmung der befragten Anleger ist Covid-19 in den Vordergrund gerückt – und verdrängte die anderen Sorgen, die bisher in Bezug auf Kapitalanlagen als bedeutend erachtet wurden, wie etwa die Verschärfung der Geldpolitik und die Auswirkungen höherer Zinssätze. So erwarten fast alle befragten Anleger (91 Prozent), dass Covid-19 eine tiefgreifende globale Rezession auslösen wird. Die Hälfte der Befragten (53 Prozent), will ihre Portfolios allerdings nicht verändern, solange die Aussichten nicht klarer sind. Darüber hinaus sind die meisten von ihnen (81 Prozent) überzeugt, dass ein Covid-19 bedingter Rückgang der Aktienkurse, günstige Kaufgelegenheiten bieten könnte.

Bezeichnenderweise ist die Generierung von Erträgen inzwischen für viele Anleger in den Hintergrund gerückt. Nur 31 Prozent der Befragten nannten dies als ein vorrangiges Anlageziel, verglichen mit 66 Prozent vor einem Jahr. Für 64 Prozent stand dagegen der Kapitalerhalt unter den derzeitigen Bedingungen an oberster Stelle. Im Jahr 2019 hatten lediglich 57 Prozent dies als ein Hauptziel angegeben. In diesem Zusammenhang führten 54 Prozent der Anleger an, dass Überlegungen zu Verbindlichkeiten und ihrem Cashflow bei der Verwaltung ihrer Kapitalanlagen ausschlaggebend seien.

Die drei wichtigsten Faktoren, die bei der Auswahl eines spezialisierten Fondsmanagers berücksichtigt wurden, waren die bisherige Wertentwicklung, die Anlagephilosophie und die Gebühren. (DFPA/JF1)

Quelle: Schroders Institutional Investors Study 2020

Schroders plc ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in London. Das 1804 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 5.600 Mitarbeiter und betreut ein Vermögen von 578,4 Milliarden Euro (649,6 Milliarden US-Dollar (Stand 30. Juni 2020).

www.schroders.de

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