Studie: Weltweite Dividenden erreichen einen neuen Rekordstand

Die Abschwächung der Weltwirtschaft beginnt sich in den Dividenden widerzuspiegeln. Das geht aus dem aktuellen Janus Henderson Global Dividend Index hervor. Im zweiten Quartal waren die Ausschüttungen an die Aktionäre mit 513,8 Milliarden US-Dollar so hoch wie noch nie. Allerdings ging das Dividendenwachstum zurück. Auf unbereinigter Basis erhöhten sich die Dividendenzahlungen um 1,1 Prozent, gebremst durch den starken US-Dollar. Das bereinigte Wachstum war mit 4,6 Prozent so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahren, es lag jedoch nur leicht unter dem langfristigen Durchschnitt. Der schwächere Trend entsprach der Vorhersage des Vermögensverwalters Janus Henderson, die bereits von geringeren Zuwächsen in diesem Jahr ausgegangen war.

Besitzer europäischer Aktien erhalten 70 Prozent der jährlichen Ausschüttungen im zweiten Quartal, dennoch schneidet die Region in der aktuellen Ausgabe des Index am schwächsten ab. Das Dividendenwachstum in Europa entwickelt sich bereits seit einigen Jahren schwächer als im Rest der Welt, so auch im zweiten Quartal 2019. Die Ausschüttungen fielen gegenüber dem Vorjahr auf unbereinigter Basis um 5,3 Prozent, was zum großen Teil auf den schwachen Euro zurückzuführen war. Der Index sank dadurch für Europa auf 134,0 – den niedrigsten Stand seit über einem Jahr. Auf bereinigter Basis legten die Dividenden in Europa um 2,6 Prozent zu, womit Europa im zweiten Quartal mit Abstand das Schlusslicht unter den Regionen war. Wenige, aber massive Dividendenkürzungen schmälerten das Gesamtergebnis, doch auch der Anteil der Unternehmen, die ihre Ausschüttungen erhöhten, ist rückläufig.

In Deutschland sanken die Dividenden um 10,7 Prozent. Die Hälfte dieses Rückgangs ist auf den schwächeren Euro zurückzuführen, auch geringere Sonderdividenden wirkten sich deutlich aus. Die Gesamtausschüttung von 38,5 Milliarden Dollar entspricht einem bereinigten Wachstum von 2,4 Prozent, was in etwa dem europäischen Durchschnitt gleichkommt. Aber nur rund 60 Prozent der deutschen Unternehmen erhöhten ihre Ausschüttungen. Am schwächsten entwickelte sich die Automobilindustrie mit deutlichen Dividendenkürzungen bei BMW und Daimler. Die Gewinne leiden deutlich unter dem Abschwung der Branche, der durch die weltweiten Handelskonflikte und die Umstellung auf Elektromobilität zusätzlich verschärft wird. Daimler liegt zwar wie im Vorjahr unter den Top 10 der weltweiten Dividendenzahler im zweiten Quartal, verschlechtert seine Position aber von Rang zwei auf Rang acht, während die Allianz von Platz sechs im zweiten Quartal 2018 in diesem Jahr auf Platz fünf aufsteigt.

Die asiatisch-pazifische Region (ohne Japan) fiel im 2. Quartal leicht hinter den Rest der Welt zurück. Die Ausschüttungen betrugen 43,2 Milliarden US-Dollar, was einem bereinigten Plus von 2,2 Prozent entsprach. In Japan spiegelten sich in Rekorddividenden – auf bereinigter Basis wurde ein Anstieg um 6,8 Prozent registriert – eine Zunahme der Rentabilität und höhere Ausschüttungsquoten wider. Fast drei Viertel der Unternehmen erhöhten ihre Dividenden. Seit nunmehr vier Jahren ist das Dividendenwachstum in Japan höher als im Rest der Welt; vorangegangen war eine lange Phase relativer Stagnation. In den USA wurde das schwächste Dividendenwachstum seit zwei Jahren registriert. Auf bereinigter Basis erhöhten sich die Ausschüttungen um 5,3 Prozent auf 121,7 Milliarden US-Dollar. Das Dividendenwachstum in den USA verlangsamte sich in etlichen Sektoren und lag überwiegend im einstelligen Bereich. Allerdings erhöhten mehr als vier Fünftel der Unternehmen ihre Ausschüttungen, womit die USA in internationalen Rankings weiter einen der Spitzenplätze belegen.

Die Ergebnisse für das zweite Quartal liegen im Rahmen der Erwartungen von Janus Henderson, und die Prognose von 1,43 Billionen US-Dollar für das Gesamtjahr 2019 bleibt deshalb unverändert – sie entspricht einem Plus von 4,2 Prozent auf absoluter und 5,5 Prozent auf bereinigter Basis.

Ben Lofthouse, Head of Global Equity Income bei Janus Henderson: „In der gegenwärtigen Phase des Konjunkturzyklus beobachten wir bei einem breiten Spektrum von Unternehmen eine Abschwächung des Dividendenwachstums, und auch die Zahl der Dividendenkürzungen nimmt zu. In den letzten zwei Jahren sind die globalen Dividenden allerdings sehr stark gestiegen, sodass die aktuelle Verlangsamung des Wachstums keinen Grund zur Besorgnis darstellt. Das für dieses Jahr von uns erwartete bereinigte Dividendenwachstum entspricht in etwa dem langfristigen Durchschnitt – es liegt eben nur nicht deutlich darüber. Die Auswirkungen des weltweiten Konjunkturabschwungs sind in manchen Teilen der Welt größer als in anderen. Besonders stark betroffen ist Europa. Genau aus diesem Grund ist eine globale Strategie der ertragsorientierten Geldanlage so sinnvoll – eine Diversifikation nach Regionen und Branchen bringt Anlegern erhebliche Vorteile.“ (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Janus Henderson

Janus Henderson ist ein Vermögensverwalter mit Sitz in London. Die Gesellschaft verwaltet per 30. Juni 2019 ein Anlagevermögen von etwa 316 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit mehr als 2.000 Mitarbeiter.

www.janushenderson.com

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