Talfahrt bei Baugenehmigungen geht weiter
Von Januar bis Juli 2019 wurde laut Statistischem Bundesamt (Destatis) in Deutschland der Bau von insgesamt 196.400 Wohnungen genehmigt. Das sind 3,4 Prozent weniger Baugenehmigungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum (DFPA berichtete). Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW: „Die heute veröffentlichten Baugenehmigungszahlen bedeuten wiederholt nichts Gutes für die Zukunft des bezahlbaren Wohnens in Deutschland. Wenn die Talfahrt bei den Genehmigungen so weiter geht, wird das Wohnungsangebot insbesondere in den beliebten Ballungsregionen in absehbarer Zeit niemals mit der hohen Nachfrage mithalten können.“
Laut Gedaschko muss die Politik „endlich wirksame Maßnahmen für schnelleren und günstigeren Wohnungsneubau in die Tat umsetzen“. Der Beschluss der Bauministerkonferenz, die Typengenehmigung in die Musterbauordnung aufzunehmen, sei ein wichtiges Signal gewesen. Es liege jetzt an den Ländern, die Richtlinien der Musterbauordnung zügig in ihre Landesbauordnungen aufzunehmen.
Bund, Länder und Kommunen müssten bei der nationalen Aufgabe, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, stärker an einem Strang ziehen. „Die Genehmigungskapazitäten in den Ämtern müssen erhöht und die Ergebnisse der Baukostensenkungskommission aus der letzten Legislaturperiode umgesetzt werden. Die Kommunen müssen die Grundstücke grundsätzlich nach dem Gebot der Konzeptvergabe und nicht nach Höchstpreisen abgeben. Die Wohnungswirtschaft benötigt eine aktive und vorausschauende Liegenschafts- und Bodenpolitik der Städte und Kommunen ebenso wie interkommunale Lösungen und Stadt-Umland-Kooperationen als neue Ansatzpunkte. Zudem muss das Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz zügig kommen und es muss dauerhafte steuerliche Verbesserungen für den Wohnungsbau geben. Ständige Diskussionen um übertriebene Regulierungsmaßnahmen schaden nur und bringen uns am Ende beim Wohnungsangebot kein Stück weiter“, fordert Gedaschko. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung GdW
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen.