Vontobel kauft Raiffeisen-Beteiligung zurück
Die Raiffeisengruppe hat die Zusammenarbeit mit der Privatbank Vontobel auf Ende Juni 2017 gekündigt. Laut dem seit 2004 laufenden Kooperationsvertrag übernimmt Vontobel die Wertschriftenabwicklung für Raiffeisen und beliefert die Gruppe mit Geldanlage-Produkten. Dafür erhielt Raiffeisen eine Beteiligung über 12,5 Prozent an Vontobel. Mit der Beendigung des Kooperationsvertrages durch Raiffeisen macht Vontobel von ihrem Rückkaufrecht Gebrauch.
Vontobel nimmt den Raiffeisen-Entscheid in Sachen Kooperationsvertrag mit Bedauern zu Kenntnis. Nach dem Rückkauf der Anteile sei die Vernichtung der Aktien vorgesehen. Damit erhöhe Vontobel die Flexibilität in der künftigen Kapitalstruktur. Die Vontobel-Beteiligung war per Ende 2013 mit rund 296 Millionen Euro in den Büchern von Raiffeisen bewertet. Gleichzeitig tritt Raiffeisen-Finanzchef Marcel Zoller mit sofortiger Wirkung aus dem Verwaltungsrat der Bank Vontobel aus.
Grund für die Beendigung der Zusammenarbeit ist ein Streit, ob die von Raiffeisen Anfang 2012 gekaufte Privatbank Notenstein unter den Kooperationsvertrag falle. Vontobel klagte Raiffeisen in der Folge im November 2012 vor dem Schiedsgericht ein. Wie Vontobel am 20. Juni 2014 mitteilte, läuft dieses Verfahren ungeachtet der Vertragskündigung weiter. Dabei sollten Interpretationen geklärt werden, die auch den laufenden Kooperationsvertrag betreffen. Ende des Jahres werde ein Urteil in dieser Sache erwartet. (JZ1)
Quelle: Informationsportal Finews und Neue Zürcher Zeitung
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