Wohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen bleibt angespannt
In Nordrhein-Westfalen nimmt die Anspannung auf dem Wohnungsmarkt weiter zu, obwohl sich die Bautätigkeit auf dem Höchststand der vergangenen Jahre befindet. Zu diesem Ergebnis kommt die NRW.Bank, die Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen, in ihrem aktuellen Wohnungsmarktbarometer.
Die deutlich höheren Förderzahlen im Mietwohnungsbau machen sich positiv bemerkbar, reichen jedoch nicht aus, um den Bedarf im preiswerten und inzwischen auch mittleren Segment zu stillen. Barrierefreie und kleine Wohnungen sind besonders von der Marktanspannung betroffen. Ein bedeutender Faktor für die Entwicklung des Wohnungsmarktes sei in den vergangenen Jahren die Zuwanderung nach Nordrhein-Westfalen – insbesondere in die Ballungszentren und Universitätsstädte. Das Angebot kann die Nachfrage nach Wohnraum im unteren und mittleren Marktsegment nicht decken. Gerade in den Ballungszentren wird mehr bezahlbarer Wohnraum benötigt.
Das Wohnungsmarktbarometer wird seit dem Jahr 1995 jährlich durchgeführt und ist ein Stimmungsbild für die Wohnungsmärkte. In diesem Jahr wurden mehr als 420 Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen wie Wohnungs-, Bau- und Finanzwirtschaft, Kommunen und Kreisen, Wissenschaft und Interessenverbänden befragt. Neun von zehn der befragten Experten sind aber der Meinung, dass der Neubau geförderter Wohnungen aktuell noch nicht ausreicht. Die Experten sehen die größten Hemmnisse für den Wohnungsneubau – trotz deutlicher Anstrengungen des Landes und der Kommunen – nach wie vor in der derzeitig hohen Auslastung der Bauwirtschaft sowie in den fehlenden oder nur schwer aktivierbaren Wohnbauflächen.
Der Neubau von Mietwohnungen findet eher im hochpreisigen Segment statt. Die befragten Experten sehen kurzfristig keine deutliche Entspannung im preiswerten und mittleren Preissegment. Allenfalls bei Eigenheimen und Eigentumswohnungen wird eine leichte Entspannung erwartet. Hier werden die Suchräume der Nachfrager größer und dehnen sich stärker in die Region aus. Zudem wird ein hoher Anteil des zunehmenden Geschosswohnungsbaus als Eigentumswohnungen vermarktet. (DFPA/ LJH)
Quelle: Pressemitteilung NRW.Bank
Die NRW.Bank ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt das Bundesland Nordrhein-Westfalen bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In den drei Förderfeldern Wirtschaft, Wohnraum und Infrastruktur/Kommunen setzt die NRW.Bank ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein. Sie arbeitet wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen.