Zinsentwicklung - Warten auf richtungsweisende Entscheidungen der Notenbanken
In den vergangenen vier Wochen fiel der durchschnittliche Zins für Baufinanzierungen ohne nennenswerte Schwankungen leicht um rund zehn Basispunkte, so der Finanzdienstleister Dr. Klein. Die Zinsentwicklung der nächsten Wochen werde maßgeblich von der Entscheidung der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), ihren Leitzins zu erhöhen, und der der Europäischen Zentralbank (EZB), ihr Staatsanleihen-Aufkaufprogramm weiter auszubauen, beeinflusst.
Marktteilnehmer erwarten, dass das Staatsanleihen-Aufkaufprogramm sehr wahrscheinlich über September 2016 hinaus erweitert oder in der Zusammensetzung der gekauften Wertpapiere geändert wird. Diese Maßnahme hätte eine eher zinssenkende Wirkung für Europa und damit auch für die deutschen Baufinanzierungszinsen zur Folge.
Andererseits - und dies würde eher zu einem Zinsanstieg im Euroraum und bei den deutschen Baufinanzierungszinsen führen - steht eine Leitzinserhöhung der amerikanischen Notenbank Fed im Raum. Die Mehrzahl der Marktteilnehmer geht davon aus, dass diese noch im laufenden Jahr umgesetzt wird. In 2015 gibt es noch zwei Sitzungen der Federal Reserve − jeweils eine Ende Oktober und Mitte Dezember. Noch scheint die Fed mit dem Zinsschritt allerdings zu zögern. Dieser wurde bereits im Laufe des Jahres angekündigt, wurde dann aber unter anderem wegen des schwachen Wirtschaftswachstums in China und möglicher negativer Auswirkungen auf wichtige Schwellenländer wieder verschoben.
Einige Marktteilnehmer halten das amerikanische Wirtschaftswachstum für eine Anhebung des Leitzinses noch nicht für robust genug und bringen sogar wieder die Idee eines vierten Staatsanleihen-Aufkaufprogramms der Fed ins Spiel, wenn sich wichtige Wirtschaftsindikatoren nicht weiter verbessern sollten.
Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein
Die Dr. Klein & Co. AG mit Sitz in Lübeck ist unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 200 Filialen beraten rund 650 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG. (JF1)