Zwei von drei Vermittlern verdienen weniger als 50.000 Euro im Jahr
Versicherungs- und Finanzanlagenvermittler haben im vergangenen Jahr ihren Umsatz um vier Prozent und ihren Gewinn um acht Prozent gesteigert. Allerdings gibt es erhebliche Einkommensunterschiede in der Branche, so das Ergebnis des AfW-Vermittlerbarometers, einer jährlichen Online-Branchenumfrage des Vermittlerverbandes AfW. Im Durchschnitt gaben Vermittler 2019 an, einen Umsatz in Höhe von 108.120 Euro und einen Gewinn von rund 55.000 Euro zu erzielen. Dabei befinden sich jedoch zwei Drittel der befragten 1.586 Vermittler im Gewinn-Segment bis 50.000 Euro. Nur jeder siebte Vermittler (13,9 Prozent) erreicht einen Gewinn von über 100.000 Euro. 81 Prozent der befragten Vermittler wiesen sich als unabhängige Versicherungsmakler aus.
„Die Umfrage unterstreicht eindrücklich, dass die auch in der Politik teilweise immer noch existierenden Klischees von einer in Geld schwimmenden Vermittlerschaft nicht der Realität entsprechen“, sagt Frank Rottenbacher, Vorstand des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW. „Die Erhöhung des durchschnittlichen Gewinns resultiert daraus, dass kleine und unrentablere Vermittlerbüros aufgeben oder von größeren Unternehmen übernommen werden, die dann effizienter mit den Beständen arbeiten können“, analysiert Rottenbacher das Umfrageergebnis.
Die Transparenz bei der Vermittlervergütung ist relativ stark ausgeprägt. So bejahen 69 Prozent der Immobiliardarlehensvermittler die Aussage, dass ihre Kunden wissen, wie und in welcher Höhe sie für ihre Beratungsleitung vergütet werden. Bei den Versicherungsvermittlern bekundet nur jeder zweite (49 Prozent), dass seine Kunden über die Vergütung Bescheid wüssten. 22 Prozent lehnten die Aussage zur Transparenz in der Vergütung ab, 26 Prozent standen der Aussage neutral gegenüber.
Dennoch befürwortet eine deutliche Mehrheit auch der Versicherungsvermittler eine klare Kommunikation gegenüber den Kunden. Der Aussage „Ich habe eine klare Beschreibung meines Mehrwerts als Berater und meine Kunden wissen, welche Leistung ich erbringe und welchen Wert die Zusammenarbeit mit mir hat“, stimmten 79 Prozent der Versicherungsvermittler zu. Bei Kapitalanlagevermittlern und den Immobilienfinanzierungsvermittlern stimmten 82 beziehungsweise 81 Prozent der Aussage ebenfalls zu, wobei es dort Überschneidungen gibt, da nicht wenige Vermittler über zwei oder sogar alle drei Erlaubnisse nach Paragraf 34 d, f und i der Gewerbeordnung verfügen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung AfW
Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW ist die berufsständische Interessenvertretung unabhängiger Finanzdienstleister und Versicherungsmakler. Der Verband vertritt die Interessen von rund 40.000 Versicherungsmaklern sowie unabhängigen Finanzanlagen- und Immobiliardarlehensvermittlern aus über 2.000 Mitgliedsunternehmen.