Deutsche Bank zu den Folgen des Brexits für das Investmentbanking
Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) wird weitreichende Auswirkungen auf die Finanzbranche und insbesondere das Investmentbanking haben, so die Deutsche Bank. London als das europäische Finanzzentrum werde wahrscheinlich seinen uneingeschränkten Zugang zum europäischen Binnenmarkt verlieren.
Finanzdienstleistungen sind bislang ein wichtiger Exportartikel Großbritanniens und gehen fast zur Hälfte in die EU. Ohne den Überschuss, den Großbritannien mit der Erbringung von Investmentbanking-Dienstleistungen für Kunden aus der EU erzielt, wäre das britische Leistungsbilanzdefizit laut Deutsche Bank rund 50 Prozent höher.
Nach dem Brexit werden Nicht-EU-Banken den „Europäischen Pass“ wahrscheinlich nicht mehr nutzen können und gezwungen sein, existierende Tochtergesellschaften in der EU-27 aus- oder neue aufzubauen, mit eigener Kapital- und Liquiditätsausstattung und eigenständigen Strukturen und Geschäftsprozessen. Das könnte dazu führen, dass in der EU-27 zusätzliche 35 bis 45 Milliarden Euro an Eigenkapital separat vorgehalten werden müssten („Ringfencing“). Dies bedeute eine weitere Fragmentierung des Bankgeschäfts mit separat gebundenem Eigenkapital, Liquidität und Ressourcen – die Profitabilität der Banken wird darunter leiden und nicht alle EU-Geschäftsmodelle würden mehr praktikabel sein.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Bank
Die Deutsche Bank AG ist eine international tätige Universalbank mit Sitz in Frankfurt am Main. Das 1870 gegründete Unternehmen ist das nach Mitarbeiterzahl und Bilanzsumme größte Kreditinstitut Deutschlands. (JF1)