Schwäbisch Hall meldet Ergebnis im Zielkorridor
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat 2023 gemeinsam mit den Vertriebspartnern in der Genossenschaftlichen Finanzgruppe eine Gesamtvertriebsleistung von 40,7 Milliarden Euro erzielt. Zu dem guten Vertriebsergebnis trug ein erneut starkes Neugeschäft im Bausparen bei. Mit einem Volumen von 31 Milliarden Euro lag es um neun Prozent unter dem Rekordergebnis des Vorjahres, das von der schnellen Zinswende und dem damit verbundenen Comeback des Bausparens geprägt war. Vor der Zinswende, im Jahr 2021, hatte Schwäbisch Hall ein Bausparneugeschäft von 24 Milliarden Euro. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall habe die Position als Nummer eins unter den Bausparkassen in Deutschland weiter ausgebaut. Der Marktanteil im eingelösten Bausparneugeschäft erreichte 31,2 Prozent (plus 2,3 Prozentpunkte).
Im Unterschied zum Bausparen sei das Geschäft in der Baufinanzierung von herausfordernden Rahmenbedingungen beeinflusst. Das Neugeschäft ging von 19 Milliarden Euro im Jahr 2022 zurück auf 13,4 Milliarden Euro. Die Summe beinhaltet sowohl klassische Annuitäten- und Baudarlehen als auch Zwischenkredite und Bauspardarlehensauszahlungen. Der Rückgang fällt mit minus 29,5 Prozent geringer aus als der des Gesamtmarkts in der Baufinanzierung, der für 2023 ein Minus von 37,4 Prozent zu verzeichnen hat. Der wesentliche Grund für den Marktrückgang sind die hohen Zins-, Bau- und Energiekosten, die von den nur moderat gesunkenen Immobilienpreisen nicht kompensiert werden. Hinzu komme, dass Wohneigentümer ihre Immobilie zwar grundsätzlich sanieren wollen: Die Zahl der privaten Haushalte, die in den nächsten fünf Jahren eine energetische Maßnahme an ihrer Immobilie planen, ist von 5,3 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 6,5 Millionen Euro gestiegen. Aufgrund der unklaren Förderregelungen seien viele Wohneigentümer aber verunsichert und verschieben daher ihr Vorhaben.
Entgegen dem Markttrend entwickelte sich 2023 der genossenschaftliche Vermittler-Marktplatz Baufinex laut Schwäbisch Hall weiter sehr erfreulich: 2023 wurden 8,4 Milliarden Euro an Finanzierungsvolumen (Transaktionsvolumen) über Baufinex bei den angebundenen Produktpartnern neu beantragt. Das entspricht dem Volumen des Vorjahres. Damit hat Baufinex seine Marktposition im B2B-Plattformgeschäft für digitale Baufinanzierungen weiter ausgebaut und ist heute die zweitgrößte B2B-Baufinanzierungsplattform in Deutschland.
Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben auch das Ergebnis vor Steuern 2023 beeinflusst. Mit 20 Millionen Euro liegt das vorläufige Ergebnis leicht über Plan, aber unter dem Vorjahr (143 Millionen Euro nach IFRS). Das Vorsteuer-Ergebnis nach IFRS sei immer noch beeinflusst von dem schnellen und starken Zinsanstieg. Es handele sich jedoch um einen temporären Effekt. Die höheren Zinsen wirkten sich bereits in den nächsten Jahren positiv aus. Für das Marktumfeld Bauen und Wohnen ist Schwäbisch Hall optimistisch und geht mittel- bis langfristig von einem wachsenden Markt aus. (DFPA/mb1)
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG ist mit sieben Millionen Kunden die größte Bausparkasse Deutschlands. Die rund 3.100 Mitarbeiter des Unternehmens arbeiten eng mit den Genossenschaftsbanken zusammen. Im Ausland ist Schwäbisch Hall mit Beteiligungsgesellschaften in Osteuropa und China aktiv.