BVDH: „Europa braucht ein endgültiges Provisionsverbot“
Die europäische Wertpapieraufsicht ESMA schlägt in ihrem aktuellen Papier zur Umsetzung der neuen Regeln für die Finanzbranche (MiFID II) vor, dass Provisionen nur noch zu erlauben seien, wenn sie nachweislich dem Wohl der Kunden dienen.
Der Berufsverband deutscher Honorarberater (BVDH) unterstützt die Wertpapieraufseher in diesem Kurs: „Wir bestärken die ESMA darin, den Weg für ein endgültiges Provisionsverbot zu ebnen“, sagt Karl Matthäus Schmidt, Vorsitzender des Vorstands des BVDH. Die Pläne stärken nach Ansicht des BVDH die Verbraucherrechte und würden Interessenkonflikte in der Beratung zu Finanzprodukten vermeiden.
„Die provisionsgetriebenen Banken und Sparkassen wollen am herkömmlichen Geschäftsmodell festhalten. Hier zahlt nicht der zufriedene Kunde den Berater, wie es eigentlich normal wäre, sondern der Produktgeber zahlt denjenigen, der möglichst viele seiner Produkte verkauft – ungeachtet des Bedarfs des Kunden“, so Schmidt.
Auf dem freien Vermittlermarkt dürfte sich in Zukunft nur derjenige „unabhängiger Berater“ nennen, der keine Provisionen annehme. Die ESMA möchte zukünftig auch den Einsatz der Provisionen ändern. Diese sollen nicht mehr als Finanzierung des Geschäftsbetriebes der Finanzhäuser dienen, sondern nur zur Verbesserung von Service oder Beratungsqualität eingesetzt werden.
Quelle: Quirin Bank
Der BVDH wurde im Oktober 2010 von der Quirin Bank und der VDH GmbH Verbund Deutscher Honorarberater gegründet. Er vertritt die Interessen von knapp 1.500 Honorarberatern in Deutschland, die insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro an verwalteten Kundengeldern betreuen. Ziel des Berufsverbands ist es, die Honorarberatung als neutrale Dienstleistung im Finanzsektor zu fördern und zu etablieren. (MLN1)
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