BVI schlägt neues Fondsvehikel für die EU vor
Der deutsche Fondsverband BVI hat der EU-Kommission die Einführung eines neuen Fondstyps vorgeschlagen, der helfen soll, einerseits die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und andererseits die EU-Klimaziele zu sichern. Der an den OGAW-Rechtsmantel angelehnte „European Impact Fund“ (EIF) soll in ökologische und soziale Langfristprojekte investieren. Bislang werden diese Projekte allein aus dem EU-Haushalt finanziert. Außerdem könnten EIF mittleren und kleinen Unternehmen in der EU dringend benötigtes Kapital zur Verfügung stellen, zumal die Kapitalmarktunion noch auf sich warten lasse.
„Viele EU-Länder werden in den nächsten Jahren Mühe haben, ihre Wirtschaft wiederzubeleben und sie gleichzeitig nachhaltiger zu gestalten“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. „Über das neue Vehikel könnten zusätzliche Milliarden aus der Privatwirtschaft für Investitionen innerhalb der EU mobilisiert werden. Die Nachfrage von Anlegern nach geeigneten ESG-Investitionen ist hoch, und das private Kapital aus EIFs könnte der Wirtschaft schneller zur Verfügung stehen als die Mittel aus öffentlichen EU-Fördertöpfen.“
In welche Projekte, Aktien und Anleihen die Fondsgesellschaften über die neuen EIF investieren, bleibt ihnen überlassen. Wichtig sei, dass EIF:
- ausschließlich in Aktien und Anleihen von Unternehmen in der EU investieren;
- der Finanzsektor ist ausdrücklich ausgeschlossen;
- mindestens 50 Prozent des Kapitals in sogenannte „European Impact Bonds“ anlegen. Also in Anleihen, die die EU im Rahmen ihrer Regionalpolitik zur Finanzierung grüner und sozialer EU-Projekte begibt;
- mindestens 20 Prozent des Kapitals in Wertpapiere kleiner und mittlerer Unternehmen in der EU investieren. Bis zu zehn Prozent des Fondsvolumens können den Unternehmen dabei über geschlossene Fonds wie Private-Equity-Fonds bereitgestellt werden. (DFPA/JF1)
Quelle: Mitteilung BVI
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Repräsentant der Investmentbranche in Deutschland. Die 98 Mitglieder des 1970 gegründeten Verbands verwalten über drei Billionen Euro in Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten.