Automatisierung und Finanzdienstleistungen
In der aktuellen Kapitalanlagezeitung EXXECNEWS 08/2018 schreibt Charles Ellis, Quantitative Strategist bei der Dubliner Mediolanum Asset Management über verbreitete Mythen künstliche Intelligenz (KI). Zwar sei richtig, dass KI ein großes Potenzial im Bereich von Finanzdienstleistungen habe. Aber im Hier und Jetzt müssten die übertriebenen Erwartungen technophiler Beobachter enttäuscht werden. Wenn das geschieht, sei die Reaktion dieser Beobachter häufig, zum anderen Extrem umzuschlagen und sich zu beschweren, dass sich die Finanzdienstleistungsindustrie KI nicht zu Nutze mache und in einem technologischen dunklen Zeitalter stecke. Grundlage dafür sei ein Missverständnis über die Anwendung von Technologie im Bereich von Finanzdienstleistungen. Maschinelles Lernen, ein weniger griffiges Konzept als KI, werde seit langem verwendet. Letzen Endes sei eine einfache lineare Regression in einer Excel-Tabelle ein Beispiel für maschinelles Lernen, wenn auch eine sehr grundlegende Form. Maschinelles Lernen sei ein weniger faszinierender Name als KI, aber es werde allgemein und gewinnbringend verwendet. Darüber hinaus könne weiterentwickeltes maschinelles Lernen als ein starker Partner für menschliche Manager fungieren. Es könne Vorhersagen entwickeln und diese Vorhersagen dann in eine Strategie umwandeln. Es könne schneller als ein Manager Long-/Short-Positionen auswählen, aber in allen Fällen sei eine Kontrolle durch den Menschen erforderlich, um das vorgeschlagene Vorgehen nachzuprüfen. Die Maschine sollte nicht ohne Aufsicht arbeiten dürfen.