Dr. Peters-Chef: "Airbus A380 könnte in Einzelteilen verkauft werden"
Die Fluggesellschaft Singapore Airlines will von Oktober 2017 an fünf der ältesten Flugzeuge des Typs Airbus A380 mit dem Auslaufen der Leasingverträge an die Eigner zurückgeben. Das berichtet das „Hamburger Abendblatt“ in seiner Ausgabe vom 4. Juli. Vier der betroffenen Jets gehören laut der Zeitung dem Dortmunder Fondshaus Dr. Peters, dessen Chef Anselm Gehling nun erwäge, sie in Einzelteilen zu verkaufen.
In einem Gespräch mit dem „Hamburger Abendblatt“ nennt Gehling drei Möglichkeiten, wie mit den Fonds-Flugzeugen nach Ablauf des Erst-Leasingvertrages verfahren werden könnte. „Entweder finden wir einen neuen Leasingnehmer oder wir verkaufen sie. Die dritte Möglichkeit besteht darin, Ersatzteile aus den Maschinen zu vermarkten.“ Damit lasse sich vermutlich der gleiche Preis erzielen wie mit dem Verkauf des gesamten Jets, denn es gäbe deutlich zu wenig Ersatztriebwerke für A380-Maschinen, so Gehling.
Laut „Hamburger Abendblatt“ haben 25.000 Anleger über Dr. Peters neun der Großflieger finanziert, vier für Singapore Airlines und fünf für Air France. Mit Blick auf die Investoren sei es verständlich, dass die Dortmunder kein Interesse daran hätten, die Jets ungenutzt zu lassen. „Die Fonds haben eine Laufzeit von 15 Jahren, aber sie können vorher aufgelöst werden, wenn jemand die Flugzeuge kaufen möchte“, erklärt Gehling.
Der Hamburger Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt hält es laut Zeitungsbericht für möglich, dass Airbus selbst als Käufer der Singapore-Jets einspringt. „Die möchten sicher nicht, dass ein A380 nach nur zehn Jahren zum Ersatzteillager wird“, so Großbongardt. (TH1)