Versicherer verabschieden sich aus Riester-Neugeschäft
Eine Branchenumfrage der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“ offenbart, dass sich fünf Versicherungsgesellschaften seit Jahresbeginn dauerhaft aus dem Neugeschäft mit der Riester-Rente zurückgezogen haben. Dabei handelt es sich um Cosmos Direkt, Inter, Nürnberger, Öffentliche Braunschweig und PB. Zudem habe der Riester-Spezialist HanseMerkur24 den Betrieb komplett eingestellt und wurde auf die Muttergesellschaft HanseMerkur verschmolzen.
Die Gründe für die Rückzüge seien vielfältig. Ein Sprecher der Öffentlichen Braunschweig nennt unter anderem eine „deutlich nachlassende Nachfrage“ und die „politische Diskussion um die Zukunft der Riester-Rente“. Bei der Nürnberger heißt es, die „rechtlichen Rahmenbedingungen und die aktuellen Marktbedingungen bieten aus unserer Sicht kaum Spielräume“. Bei der HanseMerkur wird auf verschärfte Regeln fürs Eigenkapital verwiesen. Die meisten Riester-Verweigerer schließen allerdings laut „Euro am Sonntag“ nicht aus, irgendwann wieder einzusteigen. Alte Policen laufen ohnehin unverändert weiter.
Zeitweise hatte es, so die Zeitung, so ausgesehen, als ob sich noch mehr Versicherer verabschieden würden. So hatten Alte Leipziger, Barmenia, Debeka und DEVK ihr Riester-Neugeschäft zeitweise ausgesetzt. Hintergrund war unter anderem der gesetzlich geforderte Start eines einheitlichen Produktinformationsblatts zum 1. Januar 2017. Der organisatorische Aufwand für die Umstellung war groß - da nahm sich so mancher Anbieter eine Auszeit. Einige Anbieter haben Riestern schon des längeren nicht mehr oder noch nie im Programm, beispielsweise Arag, Basler, Ergo Direkt, Europa und Ideal. (TH1)