Landgericht Hamburg verurteilt Lloyd Fonds aus Prospekthaftung
Das Landgericht Hamburg hat den Fondsanbieter Lloyd Fonds mit Urteil vom 7. März 2019 zu Schadensersatz in Höhe von insgesamt rund 120.000 Euro verurteilt (Aktenzeichen 321 O 10/18). Das melden Hahn Rechtsanwälte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das klagende Ehepaar hatte sich im Oktober 2008 mit jeweils 50.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio an der MS „Thira Sea“ Schifffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG beteiligt. Es handelt sich hierbei um einen von Lloyd Fonds aufgelegten Schiffsfonds, der im Mai 2014 Insolvenz beantragt hat. Die Kläger waren demzufolge mit ihrem eingezahlten Kapital ausgefallen.
Das Landgericht Hamburg folgte der Argumentation von Hahn Rechtsanwälte, dass der Prospekt über die sogenannte 105-Prozent-Währungsklausel nicht richtig aufklärt. Hahn hatte vorgetragen, dass die 105-Prozent-Währungsklausel bei negativer Entwicklung des Wechselkurses zu einer doppelten Belastung der Fondsgesellschaft führe. Zum einen müsse die Gesellschaft, die ihre Einnahmen ausschließlich in US-Dollar generiere, mehr US-Dollar aufgrund der Wechselkursveränderung aufwenden, um die fälligen Darlehensraten in japanischen Yen zu erfüllen. Zusätzlich schulde die Fondsgesellschaft allerdings bei Überschreiten der 105-Prozent-Klausel eine zusätzliche Ausgleichssumme, die die vereinbarte Darlehenssumme nicht reduziere. Dies war von Lloyd Fonds nicht bestritten worden. Da dieses Risiko nicht in der Weise im Prospekt dargestellt wurde, nahm das Landgericht Hamburg eine Schadensersatzhaftung der Lloyd Fonds unter dem Gesichtspunkt der Prospekthaftung an.
„Das Urteil hat nicht zuletzt für Anleger, die eine Schiffsbeteiligung gezeichnet haben, grundlegende Bedeutung, denn Schiffsfonds beinhalten regelmäßig derartige 105-Prozent-Währungsklauseln“, sagt Fachanwältin Dr. Petra Brockmann.
Quelle: Pressemitteilung Hahn Rechtsanwälte
Hahn Rechtsanwälte sind bundesweit für Verbraucher, Privatanleger, Family Offices und institutionelle Anleger im Bank- und Kapitalmarktrecht, Versicherungs- und Verbraucherrecht tätig. (TH1)