Brexometer-Quartalsindex: Investoren halten an britischen Vermögenswerten fest
Brexometer-Index der State Street Corporation für das zweite Quartal 2018
Der Anteil der institutionellen Investoren, die eine Verringerung ihrer Bestände an britischen Vermögenswerten beabsichtigen, ist im zweiten Quartal 2018 auf ein Rekordtief von 14 Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Rekordhoch von 24 Prozent im ersten Quartal 2018. Das ist eines der Ergebnisse des Brexometer-Indexes, einer vierteljährlichen Analyse der Stimmung institutioneller Investoren hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkung des Brexits durch den Finanzdienstleister State Street.
„Die Umfrage fand in einem Zeitraum statt, als der Optimismus hinsichtlich des Brexits und des britischen Pfunds seinen Höhepunkt erreichte“, sagte Michael Metcalfe, globaler Leiter der Macro Strategy bei State Street Global Markets. „Die Anleger waren zwar insgesamt weniger optimistisch, allerdings auch weniger pessimistisch hinsichtlich ihrer britischen Vermögenswertbestände. Nun muss sich zeigen, ob sich dieser Trend bestätigt, wenn die praktische Umsetzung der politischen und sonstigen Aspekte eines sanften Brexits ausgearbeitet werden.“
Infolge der allgemein sinkenden Zuversicht der Investoren stieg der Anteil der Umfrageteilnehmer, die ihre jetzige Investmentallokation beibehalten wollen, auf ein Rekordhoch von 72 Prozent und übertraf damit den bisherigen Rekord von 64 Prozent im zweiten Quartal 2017.
Darüber hinaus ist der Anteil der Investoren, die künftig ein positives Wirtschaftswachstum erwarten, zwischen dem vierten Quartal 2017 und dem ersten Quartal 2018 zwar von 40 Prozent auf 55 Prozent gestiegen, jetzt aber auf 36 Prozent gefallen. Damit stieg der Anteil der Anleger, die mit einem künftigen negativen Verlauf für das Weltwirtschaftswachstum rechnen, auf einen Rekordwert von 23 Prozent.
Der Index aus dem zweiten Quartal 2018 liefert zudem folgende wichtige Erkenntnisse:
- Mehr als ein Drittel (34 Prozent) der befragten institutionellen Investoren rechnet damit, dass Inhaber von Vermögenswerten ihr Investitionsrisiko in den kommenden drei bis fünf Jahren verringern werden, was einem Anstieg um sechs Prozentpunkte gegenüber dem ersten Quartal 2018 entspricht.
- Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Umfrageteilnehmer glaubt, dass Unternehmen bei der Umsetzung der regulatorischen Berichterstattung unter Solvency II und AIFMD weiterhin die größte Unterstützung nach dem Brexit benötigen werden.
- Knapp ein Fünftel (18 Prozent) der befragten institutionellen Investoren erwarten nicht, dass der Brexit Auswirkungen auf ihr operatives Geschäftsmodell haben wird. Dies entspricht einem Anstieg um sieben Prozentpunkte seit dem ersten Quartal.
- 17 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass Anlageergebnis- und Risikoanalysen einer der Schlüsselbereiche sind, bei denen die Unternehmen nach dem Brexit am meisten Hilfe benötigen. Dies entspricht einem Plus von acht Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2017.