Gekündigte Lebensversicherungen: "Deutsche verschenken knapp 80 Millionen Euro"
Das Stornovolumen bei Lebensversicherungen ist im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent zurückgegangen und beträgt 12,3 Milliarden Euro. Die Stornoquote, gemessen an der Zahl der Verträge ist mit 2,64 Prozent nahezu konstant geblieben (2017: 2,65 Prozent). „Die Deutschen verschenkten 2018 knapp 80 Millionen Euro, weil sie ihre Lebensversicherung stornierten, statt diese auf dem Zweitmarkt zu verkaufen“, so Max Ahlers, Gründer und Geschäftsführer von Policen Direkt, Marktführer im Zweitmarkt für Lebensversicherungen. Dabei legt Ahlers zugrunde, dass rund 20 Prozent der stornierten Verträge zweitmarktfähig gewesen wären und bei Verkauf etwa drei Prozent mehr als bei der Kündigung erzielt hätten. Gemessen am Stornovolumen landen tatsächlich nur 2,2 Prozent im Zweitmarkt.
Der Verkauf einer Lebensversicherung bringe dem Versicherten nicht nur mehr Geld, ihm bleibe auf diese Weise ein beitragsfreier Rest-Todesfallschutz erhalten, der bei Kündigung und Widerruf des Vertrages verloren gehe.
Der Forderung des Bundesverbandes Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen (BVZL), eine gesetzliche Hinweispflicht auf den Zweitmarkt mit in das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) aufzunehmen, ist der Gesetzgeber bis dato nicht gefolgt. „Dieser wichtige Aspekt des Verbraucherschutzes fehlt in der aktuellen Ausarbeitung des Gesetzesentwurfes, darf aber bei der politischen Diskussion nicht unter den Tisch fallen“, warnt Ahlers. Regeln zur Deckelung der Provision erhöhten die Fairness für Neukunden. Bestmögliche Transparenz dagegen verbessere die Situation der Bestandskunden. Beides seien entscheidende Punkte dafür, dass die Lebensversicherung auch in Zukunft eine entscheidende Rolle in der privaten Altersvorsorge spielen kann.
Die im BVZL-Verband ankaufenden Unternehmen konnten ihr Ankaufsvolumen im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöhen und damit über die vergangenen Jahre stabilisieren. Weniger gekündigte Policen gehen einher mit höheren Preisen am Zweitmarkt. Policen Direkt kauft so mittlerweile auch Verträge der sogenannten „Neuen Klassik“, also Mischformen mit Garantien. Policen, die älter als zehn Jahre sind, erzielen in der Regel einen Verkaufspreis deutlich über dem Rückkaufswert des Versicherers. Dazu prüft Policen Direkt auch sämtliche eingereichten sicherheitsorientierten Verträge auf einen möglichen Ankauf – auch solche mit Fondsanteil.
Neben dem Verkauf einer Police könnten Versicherte ihre Lebensversicherungen aber auch beleihen. Diese Variante eigne sich auch für fondsgebundene Lebensversicherungen und immer dann, wenn es darum geht, kurze Liquiditätsengpässe zu überbrücken. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Policen Direkt
Die Policen Direkt-Gruppe ist Marktführer im Ankauf deutscher Lebensversicherungen und Anbieter für Investments in deutsche Zweitmarktpolicen. Insgesamt verwaltet Policen Direkt Zweitmarktpolicen im Wert von rund einer Milliarde Euro.