Analyse: Künftige Wohnungsleerstände in Deutschland
Wohnungsleerstand ist ein weit verbreitetes Phänomen in Deutschland. Eine Studie der Beratungsgesellschaft Empirica analysiert die regionalen Entwicklungen des Wohnungsleerstands in der jüngeren Vergangenheit (2011 bis 2016; Daten bis 2018 gibt es im Marktstudio von Empirica-regio) sowie der mittelfristigen Zukunft (2015 bis 2030). Im Fokus stehen regionale Ausprägungen und Auswirkungen auf die Immobilienmärkte.
Die amtliche Zensus-Erhebung ergab für das Jahr 2011 einen Leerstand von 1,83 Millionen Wohnungen (4,5 Prozent). Die bundesweite Datenlage zum Leerstand sei unbefriedigend. Zwischen zwei Zensus-Erhebungen im Abstand von zehn Jahren ist es allenfalls möglich, eine buchhalterische Fortschreibung der Leerstände vorzunehmen.
Eine solche Fortschreibung der Zensus-Daten ergab unter Zugrundelegung von bestimmten Annahmen zur Entwicklung der Wohnungsnachfrage einen aktuellen Leerstand von 1,4 Millionen Wohnungen im Jahr 2016. In den Wachstumsregionen seien die Leerstände mittlerweile nahezu verschwunden, weitere Rückgänge daher schon rein rechnerisch kaum noch möglich.
Die mögliche Verdoppelung des Leerstandes bis zum Jahr 2030 werde im Wesentlichen in den Schrumpfungsregionen geschehen. Dadurch entsteht je nach Szenario-Annahmen ein zusätzlicher Rückbaubedarf von 0,8 Millionen bis 2,0 Millionen Wohnungen. Auch in Zukunft werden Deutschlands Wohnungsmärkte laut Analyse zum einen von Knappheit und steigenden Mieten, zum anderen von Schrumpfung und zunehmendem Leerstand in der Fläche geprägt sein. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Empirica
Die Empirica AG ist ein wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Beratungsunternehmen mit Sitz in Berlin. Das 1990 gegründete Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 30 Mitarbeiter an drei Standorten.