Ausländische Investitionen in Deutschland: Niedrigster Stand seit 2013

Im vergangenen Jahr haben ausländische Investoren ihr Engagement in Deutschland deutlich reduziert: Die Zahl der von ausländischen Unternehmen in Deutschland angekündigten Investitionsprojekte sank im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 733 – und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das vergangene Jahr war zudem das sechste Jahr in Folge mit einer rückläufigen Investitionstätigkeit ausländischer Unternehmen in Deutschland. Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zu Investitionsprojekten ausländischer Unternehmen in Europa.

Europaweit wurden im vergangenen Jahr insgesamt 5.694 Investitionsprojekte ausländischer Investoren angekündigt, ein Rückgang um vier Prozent. Das Vor-Pandemie-Niveau bleibt damit in weiter Ferne: Europaweit lag die Investitionstätigkeit elf Prozent niedriger als im Vor-Pandemie-Jahr 2019 und sogar 14 Prozent niedriger als im Rekordjahr 2017. Spitzenreiter im Europa-Ranking bleibt Frankreich – trotz eines Rückgangs der Zahl der Investitionsprojekte um fünf Prozent auf 1.194. Großbritannien belegt den zweiten Platz im Ranking, die Zahl der Projekte stieg um sechs Prozent auf 985.

Unter den größeren europäischen Standorten entwickelten sich im vergangenen Jahr die Türkei und die Schweiz besonders dynamisch: Die Türkei verzeichnete einen Anstieg der Investitionen um 17 Prozent und belegt nun hinter Deutschland den vierten Platz im Ranking, die Schweiz klettert dank eines Anstiegs der Investitionen um 53 Prozent auf Rang zwölf.

Die kontinuierlich sinkende Zahl ausländischer Investitionsprojekte in Deutschland hält Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY, für sehr beunruhigend: „Das ist ein Alarmsignal. Deutschland wird abgehängt, andere europäische Standorte entwickeln sich viel dynamischer.“ Seit 2017 ist die Zahl der Investitionsprojekte in Deutschland um 35 Prozent gesunken. In Großbritannien ist sie im gleichen Zeitraum um 18 Prozent gesunken, in Frankreich hingegen um 20 Prozent gestiegen. „Frankreich ist der große Brexit-Gewinner. Deutschland hingegen hat sogar noch mehr Investitionen verloren als Großbritannien.“

Aus Ahlers Sicht gibt es eine Vielzahl von Gründen für das schwache Abschneiden Deutschlands: „Wir haben in Deutschland eine hohe Steuerbelastung, hohe Arbeitskosten, teure Energie und gleichzeitig eine lähmende Bürokratie. Das Ergebnis: Die Investitionen sinken, die Stimmung bei Verbrauchern wie Unternehmen ist im Keller, die Konjunktur entwickelt sich so schwach wie in keinem anderen Industrieland“. Mit dem „Inflation Reduction Act“ hätten die USA zudem den Standortwettbewerb weiter verschärft, warnt Ahlers – und Europa hat bislang keine Antwort gefunden. US-Unternehmen waren im vergangenen Jahr die wichtigsten Investoren in Europa – die Zahl der Investitionsprojekte schrumpfte allerdings um 15 Prozent. In Deutschland wurden sogar 22 Prozent weniger US-Investitionen gezählt als im Vorjahr.

Während deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr 620 Projekte im europäischen Ausland durchgeführt bzw. begonnen haben, bei denen knapp 47.690 neue Jobs entstehen, wurden umgekehrt nur 400 Projekte europäischer Unternehmen in Deutschland registriert, bei denen etwa 9.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. (DFPA/mb1)

Ernst & Young ist ein unter dem Kürzel EY global operierendes Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung, Risk Advisory, Financial Advisory sowie Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung und klassische Rechtsberatung.

www.ey.com

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