Deutsche Investoren gegen kontroverse Waffen
Mehr als 140 Asset Manager, Besitzer von Vermögenswerten, Vermögensverwalter und Vermögensdienstleister aus der ganzen Welt, die zusammen Anlegergelder im Wert von 6,8 Billionen US-Dollar vertreten, haben gemeinsam Indexanbieter dazu aufgefordert, kontroverse Waffen aus den gängigen Indizes zu entfernen. Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehören unter anderem die Bayerische Versorgungskammer, Metallrente, Steyler Ethik Bank und Vekra.
In einem offenen Brief, der auch in der Financial Times, in der Neuen Zürcher Zeitung und in Le Temps veröffentlicht wurde, wendeten sich die Unterzeichner an Vertreter von FTSE Russell, Morningstar, MSCI, S&P Dow Jones Indices und Stoxx. Anlagen in Unternehmen mit Bezug zu kontroversen Waffen verstoßen gegen einige nationale Bestimmungen und internationale Konventionen, die gängigen Indizes, so die Unterzeichner, berücksichtigen sie aber nach wie vor. Für aktive Anleger, die sie selbst ausschließen, bedeutet dies einen zusätzlichen Tracking Error im Vergleich zu Standardbenchmarks und zusätzliche Kosten. Passive Anleger haben dagegen meist keine Wahl, denn die überwältigende Mehrheit der Strategien bildet traditionelle Indizes ohne Ausschlüsse nach. Folglich tragen heute Anleger, die die Benchmarks der grossen Anbieter verwenden, zur Finanzierung von Unternehmen bei, die mit der Herstellung von kontroversen Waffen zu tun haben.
Die in der Schweiz gestartete Initiative wird von Swiss Sustainable Finance koordiniert.
Quelle: Pressemitteilung Swiss Sustainable Finance
Swiss Sustainable Finance (SSF) stärkt die Position der Schweiz auf dem globalen Marktplatz für nachhaltige Finanzwirtschaft durch Information, Bildung und Wachstumskatalyse. Die im Jahr 2014 gegründete Organisation ist in Zürich, Genf und Lugano vertreten. Derzeit vereint der SSF 110 Mitglieder und Netzwerkpartner, darunter Finanzdienstleistern, Investoren, Universitäten und Business Schools, öffentliche Einrichtungen und andere Organisationen. (JF1)