Realitätscheck für Bedarfe und Verfügbarkeit in der Hamburgischen Wasserstoffwirtschaft
Auf der vierten Cross-Cluster-Konferenz „Rolle des Wasserstoffs im Energiesystem der Zukunft“, organisiert von der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH, wurde branchenübergreifend über den Entwicklungs- und Projektstand von Wasserstoffanwendungen in der Industrie und bei den unterschiedlichen Verkehrsträgern informiert und diskutiert.
Zudem ging es um die künftige Versorgung mit Wasserstoff und die Rolle Hamburgs als Drehscheibe. In Hamburg richtet sich der Fokus der Luftfahrtindustrie auf Wasserstoff zur Dekarbonisierung. Unternehmen und Forschungseinrichtungen arbeiten an der Entwicklung von Wasserstoffantrieben, darunter hybride Brennstoffzellen und Motoren für direkte Wasserstoffverbrennung. Parallel entsteht eine Infrastruktur für das Wasserstofftanken von Flugzeugen. Ein markantes Projekt ist die Partnerschaft der Flughäfen Hamburg und Rotterdam, die eine Wasserstoffinfrastruktur aufbauen. Geplant ist, bis 2026 eine wasserstoffbetriebene Flugroute zu etablieren.
In Hamburg prägt Wasserstoff zunehmend die maritime Industrie, besonders durch innovative Projekte und umweltfreundliche Technologien. Die Fairplay Towage Group beispielsweise plant die Beschaffung von zwei bis sechs neuen Schleppern mit wasserstoffbereiten Dual-Fuel Motoren bis Juli 2025. Die Kreuzschifffahrt bekennt sich zum Ziel der Vereinten Nationen (IMO), bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen: Einige Reedereien haben noch ambitioniertere Ziele entwickelt und planen eine Umsetzung bereits zum Jahr 2040. Derzeit werden verschiedene Möglichkeiten für den Einsatz von Wasserstoff erforscht. So testen einige Reedereien Prototypen von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen für den Energiebedarf an Bord. Für den Schiffsantrieb bietet Wasserstoff vielversprechende Nutzungsmöglichkeiten beispielsweise in der Produktion von grünem Methanol und ist damit - neben anderen Energieträgern - ein wichtiger Baustein auf dem Weg in die emissionsneutrale Kreuzschifffahrt. (DFPA/abg)
Mehr zum Thema "Wasserstoff als Schlüssel zur globalen Energiewende" lesen Sie in der nächsten EXXECNEWS INSTITUTIONAL. Diese können Sie ab dem 27.März hier abrufen.
Die Gründung des EEHH-Clusters geht auf Oktober 2010 zurück, als die Freie und Hansestadt Hamburg und der Verein zur Förderung des Clusters der Erneuerbaren Energien Hamburg das Netzwerk ins Leben riefen. Beide halten 51 bzw. 49 Prozent an der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH. Geschäftsführer ist Jan Rispens. Rund 250 Unternehmen in der Metropolregion Hamburg aus Segmenten wie Finanzierung, Forschung, Produktion, Projektentwicklung und Rechtsberatung gehören dem EEHH-Cluster an.