Umfrage: Fast jeder zweite Investment Professional rechnet mit Veränderungen im Beruf
In dem Bericht „Investment Professional of the Future“ untersucht das CFA Institute, globaler Berufsverband für die Investmentbranche, wie die Disruption der Investmentbranche sich auf Berufsbilder, Kompetenzen und Organisationsstrukturen auswirkt. Das CFA Institute veröffentlicht damit den dritten Teil einer Publikationsreihe, die sich mit der Zukunft des Finanzsektors sowie den Implikationen für Unternehmen und Individuen in der Branche befasst.
„Im Zeiten zunehmender Disruption und Komplexität wird die Halbwertzeit von Wissen immer kürzer“, so Paul Smith, Präsident und CEO des CFA Institute. „Für Investment Professionals von heute ist es überlebenswichtig, mit Disruption gut umgehen zu können. Mit unserem neuen Papier liefern wir wertvolle Empfehlungen, wie sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Investmentbranche sich anpassen und ihren Erfolg sichern können.“
Wie eine Befragung von über 3.800 Mitgliedern des CFA Institute sowie Prüfungskandidaten im „CFA-Program“ zeigt, erwarten 48 Prozent, dass sich ihr Berufsbild in den kommenden fünf bis zehn Jahren drastisch verändern oder sogar vollständig verschwinden wird. Unter Finanzberatern liegt der Wert bei 58 Prozent. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird der Aufbau neuer Kompetenzen entscheidend sein. Investment-Fachleute, die sich nicht anpassen, könnten aus dem Markt verdrängt werden.
Des Weiteren stimmen 89 Prozent der befragten Führungskräfte zu, dass das Berufsbild jedes Einzelnen sich im Laufe der Karriere mehrfach ändern wird, womit Anpassungsfähigkeit und lebenslanges Lernen zu Kernkompetenzen für den zukünftigen Erfolg werden. 60 Prozent der Führungskräfte gehen davon aus, dass ihr Unternehmen in den kommenden fünf bis zehn Jahren stärker auf Weiterbildung und Personalentwicklung setzen muss. Im Gegenzug geben 87 Prozent der teilnehmenden Investment Professionals an, dass Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zu den wichtigsten Angeboten eines Arbeitgebers zählen. Schlüsselkomponenten für eine gute individuelle Anpassungsfähigkeit seien ein facettenreicher bisheriger Werdegang sowie die Offenheit, auch weiterhin Neues zu lernen. In punkto Weiterbildung sind Soft Skills, alternative Investments (alternative Anlageklassen) sowie Risiko-optimierte Portfolios bei den Umfrageteilnehmern derzeit am stärksten gefragt. Trotz des aktuellen Hypes lernen allerdings nur 17 Prozent der Befragten derzeit Programmiersprachen zur Datenanalyse.
Für die Zukunft der Investmentbranche werden die asiatischen Märkte laut CFA Institute voraussichtlich richtungsweisend werden. Mit ihrer großen Offenheit für neue Technologien, schnell wachsenden Finanzmärkten und einem aufstrebenden Talentpool sei die Region bestmöglich positioniert, das neue Zentrum einer sich wandelnden Finanzbranche zu werden. Untersuchungen von Mercer im Auftrag des CFA Institute haben gezeigt, dass Indien mit einem Wachstum von bis zu 33 Prozent in den kommenden zehn Jahren der aussichtsreichste Markt werden dürfte. Getrieben werde dies vom starken Wirtschaftswachstum des Landes, dem Zustrom an Ingenieuren von seinen Hochschulen, einer wachsenden Mittelschicht sowie der zunehmenden Nachfrage nach Finanzdienstleistungen in der Bevölkerung. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung CFA Institute
Als globaler Non-Profit-Berufsverband für die Investmentbranche engagiert sich das CFA Institute für ethische und professionelle Branchenstandards in der Finanzindustrie. Das CFA Institute ist in 156 Lokalverbänden organisiert und hat weltweit mehr als 165.000 Mitglieder in über 164 Ländern. In Deutschland ist der Verband seit dem Jahr 2000 durch die CFA Society Germany e.V. vertreten, dem mit über 2.700 Mitgliedern mitgliedsstärksten Berufsverband für professionelle Investoren und Investmentmanager in Deutschland.