Umfrage: Online- und Mobile Banking sind zum Standard geworden
In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung.
84 Prozent der in Deutschland Befragten nutzen Online- beziehungsweise Mobile Banking, um wesentliche Bankgeschäfte auf diesem Weg zu erledigen. Gerade in den vergangenen Jahren hat es einen rasanten Zulauf gegeben: 2019 hatte der Anteil noch bei 52 Prozent gelegen, vor zwei Jahren immerhin schon bei 78 Prozent. Somit hat sich die in den Corona-Jahren beschleunigte Zunahme auch nach dem Ende der Pandemie weiter fortgesetzt. Dabei ist der Nutzer-Anstieg in fast allen Altersgruppen zu beobachten – auch bei den älteren Befragten. So kletterte der Anteil bei den über 60-Jährigen gegenüber 2022 überproportional stark von 65 auf 72 Prozent. Unter allen online in Anspruch genommenen Bankdienstleistungen werden Kontostandabfragen und Überweisungen am häufigsten genutzt. 82 beziehungsweise 78 Prozent aller Befragten geben an, dass sie diese Funktionen „oft“ oder „sehr oft“ nutzen. Aktien- und andere Wertpapiergeschäfte werden immerhin von 21 Prozent der Befragten (sehr) oft, von weiteren 27 Prozent hin und wieder online erledigt.
Mittlerweile sagen mit 81 Prozent über vier Fünftel der Befragten, dass Online-Banking „sicher“ (59 Prozent) oder „sehr sicher“ (22 Prozent) ist. Damit ist das Vertrauen in die Sicherheit gegenüber 2022 noch einmal um drei Prozentpunkte angestiegen. Von allen Möglichkeiten, die Kunden haben, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen, stellt Digital Banking inzwischen der bei weitem gängigste Zugangsweg dar. So geben 38 Prozent der Befragten an, hauptsächlich Online-Banking per PC und weitere 36 Prozent Mobile Banking zu nutzen. Erst mit größerem Abstand folgt mit 17 Prozent der persönliche Weg in die Bankfiliale; sieben Prozent nutzen vorwiegend die Selbstbedienungsgeräte ihrer Bank für Überweisungen oder sonstige Bankdienstleistungen. Auf welche Art Bankdienstleistungen in Anspruch genommen werden, variiert weiterhin nach dem Alter der Befragten: Mobile Banking ist mit einem Anteil von 56 Prozent vor allem bei den Jüngeren (18- bis 29 Jahre) beliebt; der entsprechende Anteil sinkt mit zunehmendem Alter der Befragten immer weiter bis auf 22 Prozent bei den über 60-Jährigen. In dieser Altersgruppe ist der Anteil derjenigen, die Bankgeschäfte hauptsächlich in der Filiale erledigen, mit 28 Prozent noch am größten, wird aber inzwischen auch vom Online-Banking am stationären Computer (41 Prozent) deutlich übertroffen.
Konkret nach der Häufigkeit des Besuchs ihrer Bankfiliale befragt, geben 17 Prozent an, dass sie das mindestens einmal in der Woche tun, ein weiteres Drittel (32 Prozent) mindestens einmal im Monat. Die Werte liegen damit nur geringfügig höher als in den Corona-Jahren 2020 und 2022, als der Besuch der Filiale von vielen bewusst gemieden wurde. Im langfristigen Zeitreihenvergleich seit 2001 zeigt sich denn auch eher ein tendenzieller Rückgang der Filialbesuche. (DFPA/mb1)
Der Bundesverband deutscher Banken (Bankenverband) hat seinen Hauptsitz in Berlin. Im Bankenverband sind 152 Banken, außerdem 18 Fintechs und sieben Landesverbände zusammengeschlossen.