Vermögensbarometer: Frauen setzen auf Sicherheit bei Geldanlage
Die Mehrheit der Frauen (62 Prozent) ist mit ihrer finanziellen Situation zufrieden oder sogar sehr zufrieden. „Noch nie war die finanzielle Zufriedenheit so hoch wie jetzt“, sagte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), anlässlich der Vorstellung des Vermögensbarometers 2018 in Berlin. Allerdings stehen besonders Frauen in Sachen Geldanlage vor Herausforderungen. Die Anlagepräferenzen von Frauen waren dieses Jahr Fokusthema bei der Befragung zum Vermögensbarometer.
Zwar ist bei beiden Geschlechtern die Zahl derer, die sich vor dem Hintergrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank um ihr Erspartes sorgen, deutlich gesunken. Aber lediglich 35 Prozent der Frauen haben reagiert und ihr Sparverhalten entsprechend angepasst. Bei Männern sind es sieben Prozentpunkte mehr, die Maßnahmen ergriffen haben.
Zudem reagierten nur 15 Prozent der Frauen auf die niedrigen Zinsen mit einem Wechsel der Anlageprodukte (Männer: 22 Prozent). Im Gegensatz zu den Männern sehen sie Investment- und Immobilienfonds eher weniger als geeignete Geldanlage in diesen Zeiten an. Ein Grund dafür könnte sein, dass 46 Prozent der Frauen, aber nur 29 Prozent der Männer ihr Wertpapierwissen als schlecht oder sogar sehr schlecht einschätzen. Für eine geeignete Geldanlage in Zeiten niedriger Zinsen halten Frauen dagegen mit 41 Prozent Immobilien und überragen die Männer um 18 Prozentpunkte.
Die Tendenz der Frauen zu weniger renditestarken Anlageprodukten spiegelt sich auch bei der Frage nach den wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der Geldanlage wider: Für mehr Frauen (48 Prozent) als Männer (41 Prozent) ist Sicherheit das wichtigste Merkmal. Rendite und Verfügbarkeit sind ihnen weniger wichtig als den Männern. Sie sparen im Vergleich also deutlich konservativer.
Dieses konservative Sparverhalten kann allerdings nicht nur in Zeiten niedriger Zinsen, sondern auch angesichts von Inflationserwartungen langfristig für Probleme sorgen. „Damit laufen Frauen insgesamt eher Gefahr, dass sie inflationsbereinigt schlicht Geld verlieren“, so DSGV-Präsident Schleweis.
Quelle: Pressemitteilung DSGV
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) ist der Dachverband der Sparkassen-Finanzgruppe. Dazu gehören rund 390 Sparkassen, sieben Landesbanken-Konzerne, die DekaBank, acht Landesbausparkassen, elf Erstversicherergruppen der Sparkassen und weitere Finanzdienstleistungsunternehmen. Sitz des Verbandes ist Berlin. (JF1)