Deutsche Bank erwägt Integration der Postbank
Am 25. Oktober 2016 berichtete das „Handelsblatt“ in seiner Online-Ausgabe, dass die Deutsche Bank ihre Strategie erneut auf den Prüfstand stellt. Nach Angaben aus Finanz- und Aufsichtskreisen will Deutschlands größtes Geldhaus seinen Sparkurs weiter verschärfen und denkt intensiv über eine Vollintegration der Postbank nach, so das „Handelsblatt“. Die Bonner Tochter könnte demnach als eigenständiges Unternehmen verschwinden. Die Kunden beider Banken würden dann zusammengelegt und tausende weitere Jobs gestrichen.
„Das ist eine Variante, die im Moment intern stark unterstützt wird, denn die Einlagen der Postbank sind bedeutsamer geworden“, so ein Insider. Den Insidern zufolge sei die Vollintegration längst keine rein theoretische Option mehr. Diskutiert werde, ob das Privatkundengeschäft von Postbank und Deutscher Bank in einer eigenen Holding unter dem Konzerndach gebündelt werden könnte – die Deutsche Bank könnte dann auf die Einlagen der Postbank zugreifen, was ihre Refinanzierung erleichtere. Die Bankenaufsicht sei über die Überlegungen schon im Bilde, sagte ein anderer Insider.
Auch das Investmentbanking stehe vor neuen Einschnitten - insbesondere im wichtigen US-Markt, wo die Deutsche Bank gerade versucht, eine 14-Milliarden-Dollar-Strafe herunterzuhandeln. Die Holdingstruktur für die große deutsche Privatkundenbank würde eine klare Trennung vom Investmentbanking bedeuten - das weiterhin Kerngeschäft sein soll. (JF1)