R+V beendet Geschäft mit Umkehrhypotheken
Der Versichererskonzern R+V hat seine Umkehrhypothek namens „Immobilienrente“ endgültig aus dem Programm genommen. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Wirtschaftsmagazin „Euro“ (Ausgabe vom 21. Dezember). Der Ausstieg sei schon Ende 2015 erfolgt. Bislang hatte die R+V lediglich davon gesprochen, dass das Angebot „überarbeitet“ werde. Der Sprecher begründete den Ausstieg mit mangelnder Nachfrage, so „Euro“ weiter.
Die R+V, die den Volks- und Raiffeisenbanken gehört, war laut „Euro“ der letzte überregionale Anbieter von Umkehrhypotheken. Der zweite Anbieter, die Immokasse GmbH mit Sitz in Unterhaching bei München, hatte Anfang 2013 Insolvenz angemeldet. Einige regionale Anbieter sind immer noch aktiv. Ebenfalls ausgestiegen ist die Investitionsbank Schleswig-Holstein. Sie hatte die „Förder-Immorente“ im Jahr 2010 innerhalb Schleswig-Holsteins gestartet – als Pilotprojekt des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB). Es endete 2013.
Mittels einer Umkehrhypothek können Senioren, die keine ausreichende Rente haben, ihre Immobilie beleihen und sich so eine zusätzliche monatliche Finanzquelle verschaffen. Vorteil: Sie können in der Immobilie wohnen bleiben. Das Potential dieses Finanzinstruments hatte der VÖB im Jahr 2010 auf ein Kreditvolumen von mehr als 90 Milliarden Euro geschätzt. Verbraucherschützer hatten die Idee vehement unterstützt.